
August 2022: In the mood for...
Genießt den Sommer! Einen so kühlen wird es nicht mehr geben. Diesen Spruch werden wir noch öfter hören, sehr oft. Er ist das Equivalent zur Nachricht, die schon keiner mehr hören kann, dass die diesjährigen Hitzewellen ein Vorgeschmack auf die Zukunft sind.
In diesem Sinne empfehle ich, ausschließlich in Dinge zu investieren, die man auch dann noch rechtfertigen kann, wenn uns Kinder für ihre versauten Sommerferien verantwortlich machen (zu Recht >>>). Dann, wenn sie ihre Sommerferien nicht mehr genießen können, weil sie wegen der Hitze nur noch nachts rausgehen können. Da kann man eigentlich nur noch in solarbetriebene Klimaanlagen investieren. Und, wenn es denn die schönen Dinge im Leben sein sollen...
Augustlieblinge in 2022
Rugby Shirts haben es auf die Laufstege geschafft, z.B. hier bei Louis Vuitton (>>>). Dort werden sie, wie seit hundert Jahren aus einer festen, dicken Baumwolle mit einem weißen Kragen gezeigt. Doch die Models tragen sie zu Seidenröcken und über bestickte Kleider. Besonders begehrt sind Vintage-Modelle. Denn so besonders wie ein Original aus den 1970ern oder 1980ern von Patagonia kann nun mal selbst ein von Nicolas Ghesquière entworfenes Rugby Shirt nicht sein. Auf Etsy werden sie für mehrere hundert Dollar gehandelt (>>>).
Wen wundert der Hype? Es gibt gerade nun einmal nichts Schickeres als Vintage zu tragen. Wenn dies dann auch noch in Kombination mit einer Marke wie Patagonia stattfindet, ist das Maximum an Informiertheit, Konsequenz und Verantwortung erreicht. Schließlich ist Patagonia eine von sehr wenigen Marken mit Rückgrat. Hatte sie sich nicht neulich erst publik gemacht (>>>), dass sie künftig keine Fleece-Westen mehr für Unternehmen herstellen werde, die die Firmenphilosophie (Umweltschutz, z.B. mit kompostierbarer Wanderkleidung) nicht teilen. Und das, nachdem gerade eine Wallstreet-Bank nach der anderen dort Westen bestellte (#patagucci).
Alternative Materialien − Forschung für die Zukunft
In der Mode ist das Apfelleder hoffentlich bald frei von Polyurethan und Polyester (derzeit noch mindestens mit einem Anteil von 69 Prozent). Bis dahin kann man mal Stella McCartneys Fortschritte in alternativen Ledermaterialien unterstützen. Keine forscht so lange daran herum wie sie, weshalb sie jetzt auch die erste Luxushandtaschen-Anbieterin ist, die ein Modell aus Mycelium, also Pilzwurzel-Fäden anbieten kann. Während selbst Hermès sein Modell aus der 2021-Kollektion zurückgezogen hatte. Allerdings sind auch bei ihr die Henkel noch aus einem stabileren Material als Mycelium.
Nicht prunkvoll, liebevoll gemacht, bequem und lange haltbar
Bei Saffron & Rose aus Georgien werden feinste Ikat-Stoffe aus Baumwolle und Seide verwendet − alle von Hand auf Webstühlen in kleinen Betrieben in Usbekistan hergestellt. Von Jedem Kleidungsstück gibt es nur eine geringe Anzahl und jedes sieht ein wenig anders aus als das andere. Neben schönen, luftigen, weit geschnittenen Sommerkleidern, gibt es auch wattierte Jacken und Kimono-Sets mit passenden Haarbändern. An diesen liebevoll gemachten, zeitlosen Schätzchen kann man sich nicht sattsehen.
Oder wie es die südamerikanische Designerin Gabriela Hearst, die seit 2020 auch die Kollektionen von Chloé verantwortet, im Interview mit Silke Wichert (Süddeutsche Zeitung Magazin) sagt: „Meine Mutter hatte nie einen großen Kleiderschrank. Sie besaß nur wenige, dafür wunderschön gefertigte Sachen, weil sie von der Schneiderin unserer Familie gemacht wurden. Wir gingen nicht mehrmals im Jahr Kleider shoppen. Nur zu besonderen Anlässen, etwa wenn jemand heiratete. Dann gab mein Großvater der Schneiderin Geld für eine neue Garderobe. Dann ging sie europäische Stoffe kaufen, entwarf die einzelnen Stücke und schneiderte sie auf uns zu − im Grunde machte sie also Couture. Meine Mutter hat leider viele Stücke weggegeben, denen ich immer noch hinterher trauere. Aber ein paar habe ich von ihr geerbt, die immer noch absolut umwerfend sind. Das ist die Art von Schönheit, die mich fasziniert. Nicht prunkvoll, sondern liebevoll gemacht, unglaublich bequem und lange haltbar.“
Sommerfrische und Abendsonne
Belebend und beruhigend. Diese neuen Düfte (in Seife, Kerze, Körper- und Handcreme) machen etwas mit Dir! Die türkisfarbene Serie (ätherisches Pfefferminzöl und ätherisches Basilikumöl) verwende ich morgens, denn der frische Basilikumduftlässt mich die Augenaufreißen und auf Tomaten und Mozzarella beim Frühstück hoffen.
Hingegen verwende ich Produkte mit der orangefarbenen Aufschrift sowohl tagsüber als auch abends. Denn Sternanis und Lavendel duften herrlich nach Gemütlichkeit im Süden. Außerdem sind die braunen Glastiegel für die Körpercreme toll und die Tatsache, dass es eine 1-Liter-Nachfüllpackung für die Seifenspender gibt.

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Photo Credit: Collage: Modepilot, Stella McCartney, Saffron & Rose, Pretty-pretty.me
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