Style Battle: München vs. Hamburg

Das Wettkampfthema lautet: „Farbe“

Nach unserem Silvester Style Battle in 2019 (>>>), folgt nun endlich wieder eine neue Folge Nord gegen Süd. Dieses Mal lautet das Wettkampfthema „Knallfarbe“, bzw. wie man diese am besten kombiniert. Da fragt man sich natürlich schon, ob das fair ist, also ob das Nordlicht nicht lieber gleich aufgeben möchte. Schließlich knallt in Hamburg maximal Blau auf Weiß. Aber Sue, die Hanseatin, schlug das Thema vor, witzelte sogleich auch darüber. Man würde in ihrer Heimat allenfalls mal ein farbiges Armbändchen tragen.
Modepilot Sue Giers Style Battle Oliver Rauh
Mit dem Kollegen Oliver Rauh bei einem Event am Tegernsee
Bei uns tragen sogar die Männer ganz selbstverständlich Farbe, wie hier der liebe Kollege Oliver Rauh. Aber auch Sue reist viel, genießt also auch andere Einflüsse als cremefarbene Cashmere-Pullover und Trenchcoats. Außerdem kennt sie sich in der Mode aus, macht sogar selbst welche (so-sue.com). Ihren Bestseller, die Antonia-Bluse mit den bauschigen Flügelärmeln, legen wir − in der Farbe Violett − als einzige, gemeinsame Waffe fest. Wie wird sie typischer Weise in Hamburg und wie in München getragen?

Style Battle: München vs. Hamburg

Während Sue also wieder für Hamburg antritt, verteidige ich München und unsere Farbpracht. Unsere Inspiration ist niemand Geringeres als die Natur: der bayerische, stets knallblaue Himmel, der Englische Garten mit seinem sattem Grün plus pinke Loafer. Das färbt ab. Und so kollidieren durchaus einmal elf kräftige Farben, wenn sich zwei Freundinnen zum Abendessen treffen. Da leuchten die Ohrringe komplementär zur Bluse und diese zur Hose und diese zu den Schuhen. Ich glaube, die austauschbaren, bunt dekorierten Handtaschenriemen wurden in München erfunden.
Modepilot Style Battle Cividini So Sue Antonia Bluse
Wisst Ihr, was ich meine? Gold/Türkis/Violett, das ist in Süddeutschland quasi das Beige/Grau/Babyrosa des Nordens (Bluse: SoSue, Seidenrolli: Cividini)
Während man sich also an der Alster fragt: Geht Violett zu Beige? Heißt es auf der Münchner Maximilianstraße: „Des kann man fei zu allem tragen.“
„Der gute Geschmack will dauerhaft festlegen, wie wir etwas zu verstehen haben. Wie ein übel gelaunter Diktator, humorlos, paranoid und engstirnig, stampft er durch unsere Köpfe und macht sich wichtig. Befeuert von den Medien und den sozialen Netzwerken. Doch jeden Tag aufs Neue entmachten wir ihn. Verstoßen gegen seine Regeln, missverstehen, zweifeln. Und genau darin liegt die Schönheit des Menschlichen − und damit auch in der Mode“. Katja Eichinger
Und in diesem Sinne kombiniere ich nicht nur lauter leuchtende Farben miteinander, sondern auch weit mit weit, also eine weite Bluse mit einer weit geschnittenen Hose. Diese ist eng und hoch in der Taille gegürtet. So funktioniert es für mich und den dadurch gut gelaunten Diktator in meinem Kopf.
Modepilot Antonia Bluse Sue Giers
Ich trage die violettfarbene Bluse zur dunkelgrünen, weiten und hoch geschnittenen Sommerhose (und zur Komplementärfarbe Gelb)

Die Antwort aus dem Norden

Sue Giers: „The Battle goes on − Bin gespannt was die Bajuwarin zur Lila Pause stylt. Hoffentlich kein Klischee-Bild auf grüner Wiese mit Braun und Weiß :)
Aber nein, Kathrin knows Style und ich bin gespannt, wie sich das viele Pendeln nach Holland styletechnisch schon niedergeschlagen hat. Noch wahrscheinlicher ist jedoch, dass sie jetzt zwischen Pampers und Pendeln einen gesunden, modischen Pragmatismus an den Tag legt und in Boots oder Sneakern den Traum von unserer violettfarbenen Antonia lebt.
Dieses Mal wollte ich mit meinem Styling Kathrin überraschen und zeigen, dass Hamburg nicht nur Dunkelblau und Klassisch kann. Gewiss, ein wenig Beige ist dabei − Da hat sie voll ins Schwarze getroffen. Ich bin einfach ein absoluter Fan von den Neutrals. Sie lassen sich ähnlich, wie Schwarz, einfach zu allen Farben kombinieren.“
Modepilot Sue Giers Style Battle
Sue traut sich was in Hamburg
Sue: „Dafür habe ich aber zu unserer dunkelvioletten Flügelbluse (die overrun ja sehr voluminös ist) untenrum mal nicht soviel Stoff kombiniert und damit es nicht cheesy wird, einfach 80’s Style Sneaker dazu angezogen und mich vor mein Auto (Mini) postiert. Denn dieser Look ist für mich hanseatisch quadratisch praktisch gut.“
Modepilot Style Battle Sue Giers
Klassisch schön: Sue stylt die Antonia-Bluse zum Jeansrock
„Wer mich schon etwas länger kennt, weiß, dass ich ein „Jeans Girl” bin. Ich liebe einfach Blue Denim in allen Schattierungen und Styles und so fällt es mir natürlich in den Schoß, die Bluse mit einem Elb-blauen Jeansrock zu kombinieren. Aber hey, damit es nicht ganz so verrückt wird, fange ich das dunkle Lila noch an Füssen wieder auf und decke das für mich schon verrückte Farb-Kaleidoskop mit einem Kamelhaar-farbenen Hut ab. Wenn’s gut läuft, kann’s so in die Stadt gehen, ohne dass ich für eine Touristin gehalten werde.“
Modepilot Sue Giers Style Battle
Damit würde Sue in München nur auffallen, weil sie und der Look besonders schön aussehen.
„Mit dem letzten Look wollte ich mal richtig den Rahmen sprengen und habe eine rote Büx zu dunkel Lila kombiniert. Nicht neu, aber immer wieder ein Hingucker und für mich schon ein echter Farbtraum. Dazu ein bisschen Gucci Bling-bling und orangene Sandaletten. Mehr geht nicht. Ob mich mein Gemüsemann so noch erkennt. Auf weitere Accessoires habe ich bewusst verzichtet − Das überlasse ich gern Düsseldorf oder den Luftschnappern aus München.“
Nächste Folge: Sue und ich stylen ihre Antonia-Bluse in der Farbe Flieder.
Photo Credit: Modepilot, Sue Giers, Collage: Modepilot
Modepilot ist Deutschlands erster Modeblog. Mit seiner Gründung in 2007 war und ist er Vorreiter der unabhängigen Mode-Berichterstattung. Noch heute wird die Seite leidenschaftlich von Mitgründerin Kathrin Bierling geführt. Sie ist eine ausgebildete und erfahrene Journalistin, die zunächst bei der Financial Times lernte und arbeitete und dann einige Jahre bei der WirtschaftsWoche beschäftigt war, bevor sie die Seiten Harpersbazaar.de, Elle.de und InStyle.de verantwortete. An Modepilot liebt sie, dass sie die Seite immer wieder neu erfinden muss, um am Puls der Zeit zu bleiben. Worin sie und ihre Autoren sich stets treu bleiben: Den Leser ernst nehmen, nicht sich selbst.

Kommentare

  • Isa sagt:

    Beide fantastisch!