John Lobb: Die Story und der Sommerschuh 2012

Das Modell nennt sich Monkstrap oder auch einfach nur Monk und zählt mit seinem Schnitt zu den Derbyschuhen. Kombinierbar zu Jeans, Anzug und Chino. Kurzum: Da geht alles! Die französische GQ hat es zum diesjährigen Sommerschuh ernannt, während ich das Modell einfach nur als ein Klassiker-Must-Have betrachte.
Bei Goertz in Frankfurt bin ich über die John Lobb Monks (890 €) gestolpert und hatte besonders auch an den Farben meinen Gefallen gefunden. Den Namen John Lobb hatte ich bereits desöfteren wahrgenommen, konnte jedoch damit bisher nicht so viel anfangen, außer dass die Firma zu den ältesten Maßschuhmacherwerkstätten Londons (1866) und Paris (1902) zählt. Viel heißer finde ich die jetzt von mir nachgelesene Erfolgsstory des Labels:
John Lobb wurde als Sohn eines Farmers geboren und sei aufgrund einer Behinderung nach einem Unfall nicht in der Lage gewesen, die Bewirtschaftung von Hof und Land zu meistern. Also machte er aus der Not eine Tugend und erlernte das Handwerk des Schuhmachers. Einige Jahre später wanderte er nach Australien aus und fertigte Goldsuchern Stiefel mit hohen Absätzen an, in denen sie ihre Goldnuggets verstecken konnten. Daraufhin wurde er ausgezeichnet und hatte einen solchen Ansporn, worauf er Reitstiefel herstellte und dem damaligen Prince of Wales nach Good Old Britain schickte. Aus John Lobb wurde 1863 schließlich der royale Schuhmacher. Und das zur damaligen Zeit mit Behinderung und als Sohn eines Farmers. Toll!
Seit 1976 gehören die Rechte und die Produktionsstätten zur Hermès-Gruppe (bis auf den Betrieb in der St. James Street in London). Jedenfalls erklären sich mir jetzt auch die diesjährigen Monk-Farben Hermès-Orange und Kaffee-Braun.
Photo: Jérôme
Photo Credit:
Modepilot ist Deutschlands erster Modeblog. Mit seiner Gründung in 2007 war und ist er Vorreiter der unabhängigen Mode-Berichterstattung. Noch heute wird die Seite leidenschaftlich von Mitgründerin Kathrin Bierling geführt. Sie ist eine ausgebildete und erfahrene Journalistin, die zunächst bei der Financial Times lernte und arbeitete und dann einige Jahre bei der WirtschaftsWoche beschäftigt war, bevor sie die Seiten Harpersbazaar.de, Elle.de und InStyle.de verantwortete. An Modepilot liebt sie, dass sie die Seite immer wieder neu erfinden muss, um am Puls der Zeit zu bleiben. Worin sie und ihre Autoren sich stets treu bleiben: Den Leser ernst nehmen, nicht sich selbst.

Kommentare