Erster Lippenstiftmixer weltweit

Ich durfte als eine der ersten zwei Journalisten in Deutschland den ersten Lippenstiftmixer testen. Es ist YSL Beauty gelungen, vor allen anderen, ein Gerät zu lancieren, das in Sekundenschnelle eine Lippenstift-Wunschfarbe anmischen kann. Für mich ein Traum, da ich oft meine Lippenstifte miteinander mixe, um ein passendes Ergebnis zu erzielen.
YSL Beauty Collage Modepilot Rouge Sur mesure
Ich teste den Lippenstiftmixer 'Rouge Sur Mesure' von YSL Beauty
Das Prinzip des neuen Geräts ist einfach, die Technologie dahinter komplex. Deshalb tat sich der Lippenfarbenexperte mit dem Technologie-Experten Perso zusammen und entwickelte fünf Jahre lang dieses neue Spielzeug. So funktioniert es...

Der YSL Lippenstiftmixer für Zuhause und unterwegs

YSL Lippenstiftmixer Modepilot Rouge sur mesure
Der Lippenstiftmixer 'Rouge sur mesure' von YSL Beauty mit abnehmbarem, magnetischem Top für unterwegs
Für die erste Anwendung lädt man sich zunächst einmal die App 'YSL Rouge Sur Mesure' herunter (so heißt auch das Produkt). Dann schaltet man das Gerät ein und verbindet es per Bluetooth mit der App. Die App sagt einem dann, dass die Farbkartuschen noch eingesetzt werden müssen.
Drei Farbkartuschen müssen einrasten, bevor es auch schon fast losgehen kann. Es ist einfacher als einen Tischdrucker einzurichten. Hier wählt man eine von vier Farbfamilien: Rottöne, Orangetöne, Nude- oder Pink/Fuchsiatöne. Eines dieser Kartuschen-Sets kostet circa 90 Euro.
YSL Beauty Lippenstift Modepilot
Der Lippenstiftmixer mit dem Kartuschenset in Rot

Der Lippenstiftmixer am Beispiel der Kartschuhe für Rotnuancen

In der App hat man die Wahl, sich eine Farbe vorschlagen zu lassen, z.B. passend zur Haarfarbe, zum Hautton und der Farbe der Kleidung, die man trägt. Die App erkennt die Farben mit der Kamera und macht passende, harmonische Vorschläge. Oder man hält seine Kamera auf das perfekte Rot einer Handtasche, eines Schuhs, Autos, etc. (Shazam für die Lippen), oder man wählt einen von 1.000 vorgeschlagenen Rottönen. Bevor man in die Produktion geht, kann man den Farbton mit der Selfie-Kamera virtuell anprobieren. Und dann dauert es nur ein paar Sekunden bis die Wunschfarbe oben herauskommt.
YSL Rouge sur mesure Test Erfahrungen Modepilot
Die vier Dreier-Sets (Rot, Orange, Nude, Pink) für den Lippenstiftmixer von Yves Saint Laurent

Farbausgabe

Die Farbklekse erscheinen auf der Oberfläche des Gerätes und entsprechen exakt einer Anwendung, wenn man in der App keine abweichende Einstellung vornimmt. Auftragen lässt sich die Mischung mit einem mitgelieferten Pinsel. Er öffnet und verlängert sich teleskopartig mit einem Ruck (wie dieser hier >>>) und lässt sich auf der Rückseite des Geräts per magnetischer Anziehungskraft anbringen.
YSL Beauty Modepilot Lippenstiftmixer
Der Lippenstiftmixer mit dem magnetisch haftenden Pinsel auf der Rückseite
Die Menge der ausgegebenen Farbe lässt sich in der App ändern: von einer Testmenge bis ausreichend für drei Anwendungen. Diese Menge lässt sich dann den Tag über im oberen, abnehmbaren Teil des Mixers lagern und leicht transportieren. Dieser Deckel sitzt magnetisch auf, lässt sich abnehmen und mit einer Kappe auch untenrum abdecken, wo sich die Löcher für die Farbdüsen befinden. Damit passieren in der Handtasche keine Flecken. Auch in einer kleinen Abendhandtasche findet die Logo-Schatulle leicht Platz.
Lippenstiftmixer Yves Saint Laurent Modepilot
Der Lippenstiftmixer in seinen Einzelteilen mit abnehmbarer Lippenstiftschatulle
Die Kartuschen sind mit einem Inhalt von jeweils 6,8 ml etwas größer als ein normaler Lippenstift. Doch, wer viel testet, oder einen Farbton besonders oft beansprucht, wird auch diese irgendwann ersetzen müssen. Zum Glück lassen sich die Kartuschen einzeln nachkaufen (circa 30 Euro). Doch für den Start braucht es mindestens eines der vier Dreier-Sets. Mischen lassen sich die Sets (Rot, Orange, Nude, Pink) untereinander nicht. Alle Farben sind samtig matt mit einer herrlichen Textur ­− beim Auftragen, Tragen und langen Tragen. Die Textur ist vergleichbar mit jener der 'Tatouage Couture Velvet Cream' von Yves Saint Laurent.

Fazit

Ich habe lauter neue Lieblingsfarben abgespeichert, die ich so noch nirgends finden konnte. Darunter ein tiefes Rot mit leichtem Orangestich. Und dennoch bin ich weiterhin süchtig danach, mehr neue Farben zu kreieren. Es funktioniert so viel besser als zwei Lippenstifte miteinander zu mischen. Und unpassend ist nie eine, auch wenn die virtuelle Ausgabe nicht dem realen Ergebnis entspricht − Aber dafür entwickelt man ein Gefühl.
Dazu kommt eine neue schöne Erfahrung: Es ist das erste Mal, dass sich mein Freund für Lippenstift begeistern kann.
Einziger Minuspunkt: Vor der Spielerei muss man sich für eine sehr spezifische Farbfamilie entscheiden. Koralle, Orangerot oder Fuchsia sind mit dem roten Set z.B. nicht möglich. Für den vollen Spaß müsste man also 570, bzw. 660 Euro ausgeben, wenn auch Nudetöne gewünscht sind.
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Das Wichtigste in Kürze:

  • Ein Startset kostet circa 390 Euro (Gerät plus Dreier-Farbset)
  • Es lassen sich über 1.000 Farben anmischen
  • Reinigen geht schnell und einfach
  • Es kann nichts austrocknen, solange alles immer gut verschlossen wird
  • benötigt: die kostenlose App YSL Rouge sur mesure (iPhone oder Android)
  • Die kleine Dose (mit dem Logo) auf dem Gerät lässt sich für unterwegs abnehmen
  • eine Nachfüll-Kartusche kostet 30 Euro
  • seit März 2022 in Deutschland exklusiv bei Breuninger in Stuttgart und bei Oberpollinger in München erhältlich
  • Good to know: Während die Modemarke seit 2012 Saint Laurent Paris, bzw. kurz Saint Laurent, genannt wird, bleibt in der Beauty der erste Vorname des verstorbenen Modemachers, Yves, erhalten. Die Beauty- und Parfumsparte Yves Saint Laurent, bzw. YSL Beauty, gehört zum L'Oréal-Konzern.
    Photo Credit: YSL Beauty
    Modepilot ist Deutschlands erster Modeblog. Mit seiner Gründung in 2007 war und ist er Vorreiter der unabhängigen Mode-Berichterstattung. Noch heute wird die Seite leidenschaftlich von Mitgründerin Kathrin Bierling geführt. Sie ist eine ausgebildete und erfahrene Journalistin, die zunächst bei der Financial Times lernte und arbeitete und dann einige Jahre bei der WirtschaftsWoche beschäftigt war, bevor sie die Seiten Harpersbazaar.de, Elle.de und InStyle.de verantwortete. An Modepilot liebt sie, dass sie die Seite immer wieder neu erfinden muss, um am Puls der Zeit zu bleiben. Worin sie und ihre Autoren sich stets treu bleiben: Den Leser ernst nehmen, nicht sich selbst.

    Kommentare

    • Vivien Noir sagt:

      Ich gestehe, mich interessiert dieses Ding gewaltig! Ich vermute zugleich aber auch, dass es sich um volldeckende Liquid Lipsticks handelt, die meiner Erfahrung nach gar nicht so einfach sind - häufig sind sie zu trocken, im Vergleich zum restlichen Look zu deckend und dadurch (vor allem vielen Makeup-Kundinnen von Visagisten) zu "künstlich" oder "zu perfekt". Hier wäre eine Möglichkeit, die Textur "auszudünnen", indem z.B. eine Pflege- oder Glosskartusche hinzugefügt wird, mein Wunsch und Impuls für den Hersteller.

      Die Option, sich eine 2. Ladung ganz einfach im Klappetui mitzunehmen, finde ich hingegen wieder ausgesprochen gut durchdacht!

      Und wenn ich mir meine Lippenstiftsammlung so ansehe - YSL hat dort ganz eindeutig den größten Anteil, weil bei denen für mich sowohl privat, als auch in der professionellen Verwendung alles passt.


    • Kathrin Bierling sagt:

      Hallo Du Liebe! Schön, mal wieder von Dir zu lesen. Was für eine hervorragende Idee! Ich muss auch dazu sagen, dass ich die deckenden Farben, die da herauskamen, gern lang und an ganz normalen Tagen trug. Auch, wenn das ein bisschen knallig war, war es gut! Bussi, Kathrin