Max Mara-Ausstattung zur Fashion Week

Pünktlich zur Kollektionsauslieferung in den Geschäften präsentiert Max Mara seine Herbst/Wintermode noch einmal auf der Straße. Das ist an für sich nichts Ungewöhnliches. Viele Marken machen das so: Sie lassen ihre Influencer-Gäste ihre Lieblingsteile aussuchen, wenn diese die Fashion Show besuchen. Fotografen lichten sie dann erwartungsgemäß vor und nach der Show ab. Das Lustige daran ist nur: Keinen scheint es zu stören, wie weit weg das Ganze mittlerweile vom ursprünglichen Street Style-Gedanken und 'dem Mädchen von nebenan' entfernt ist.
Eigentlich wäre es ja eine Chance. Doch leider haben Fotografen, Ausstatter und die Auszustattenden selbst den Bezug zu dem, was spannend ist, total verloren – mit Ausnahmen, versteht sich.
Modepilot Max Mara Nina Suess Xenia Overdose
Xenia Overdose (links) und Nina Süss (rechts), beide in Max Mara
Die Total-looks der meisten Influencer sind genau so unbefriedigend wie es die Inhalte der Modemagazine damals waren, als sie von Blogs in ihrer Hoheit abgelöst wurden. Als Modeblogger wiederum von Instagrammern abgelöst wurden, weil diese sich noch nahbarer gaben, konnte man das auch irgendwie verstehen. Aber jetzt? Wie wäre es mit einem Wettbewerb: Wer kann am besten Einzelteile aus verschiedenen Kollektionen und Saisons miteinander kombinieren? So wie Profi-Köche aus Nutella, Fisch, Orangen und Erbsen ein leckeres Gericht zaubern können.
Es gibt sie ja noch, die Lichtblicke: Stilvolle Modeliebhaber, die sich zu kleiden wissen und damit inspirieren können. In der Galerie unten habe ich drei von ihnen entdeckt. Erinnert Ihr Euch an das wilde Styling von Carine Roitfeld für die Max Mara Runway-Show vor einem halben Jahr? („Fashion Talk: Aus den Einzelteilen kann man was machen.” >>>) Was haltet Ihr von den Influencer-Lösungen? Welche Kombinationen haltet Ihr für geglückt oder verfehlt?
Interessant zu wissen: Meist dürfen Blogger und Influencer die ausgesuchten Teile anschließend behalten. Profis lassen sich Leihverträge aushändigen oder geben Looks gleich ganz zurück – wegen des zu versteuernden geldwerten Vorteils.

Max Mara „Street Style”

 

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Photo Credit: Catwalkpictures
Modepilot ist Deutschlands erster Modeblog. Mit seiner Gründung in 2007 war und ist er Vorreiter der unabhängigen Mode-Berichterstattung. Noch heute wird die Seite leidenschaftlich von Mitgründerin Kathrin Bierling geführt. Sie ist eine ausgebildete und erfahrene Journalistin, die zunächst bei der Financial Times lernte und arbeitete und dann einige Jahre bei der WirtschaftsWoche beschäftigt war, bevor sie die Seiten Harpersbazaar.de, Elle.de und InStyle.de verantwortete. An Modepilot liebt sie, dass sie die Seite immer wieder neu erfinden muss, um am Puls der Zeit zu bleiben. Worin sie und ihre Autoren sich stets treu bleiben: Den Leser ernst nehmen, nicht sich selbst.

Kommentare

  • Max Mara-Ausstattung zur Fashion Week – VENIA sagt:

    […] Pünktlich zur Kollektionsauslieferung in den Geschäften präsentiert Max Mara seine Herbst/Wintermode noch einmal auf der Straße. (Orginal – Story lesen…) […]
  • Julia sagt:

    Teddy-Mäntel und bodenlange Wollröcke sind toll, aber bei 26 Grad und strahlendem Sonnenschein ja genauso albern wie ein buntes Dolce & Gabbana - Sommerkleid bei kaltem Regen (auch ein Fashion-Week-Klassiker, allerdings im März). Oder?
    • Kathrin Bierling sagt:

      Zum Glück müssen sie den Look ja nicht den ganzen Tag tragen. Sie ziehen sich für die nächste Fashion Show schon wieder um (und da hilft dann ein großer Mantel oder ein bodenlanger Rock als eine Art Umkleide in der Limousine oder im Van ;-)).