Die Porsche-Brille wird 40
Die Porsche-Brille ist ein fester Bestandteil der Modekunde – vor allem, wenn es um die Achtzigerjahre geht. Dank prominenter Platzierungen auf den Nasen von Eddie Murphy in Beverly Hills Cop (1984) oder Don Johnson in Miami Vice (1984 bis 1989) gehörte die tropfenförmige Sonnenbrille in jedes Cabriolet-Handschuhfach. Sie ist mit ihrem Wechselglasmechanismus die Luxusvariante zur einfachen Pilotenbrille, z.B. von Ray Ban.
Letztere erlebte ein Revival sondergleichen in den 2000er Jahren, als z.B. Johnny Knoxville in seiner MTV-Sendung Jackass (2000 bis 2002) das Modell „Aviator" in Schwarz trug. Jahrelang führte das zarte und sehr viel günstigere Modell die Bestsellerlisten an. Das größere Modell von Porsche Design mit seinem charakteristischen Klappbügel und Glashalterungen blieb erst einmal in der Exzentrikerkiste. Musiker Usher trägt es 2010 in Gold zu einem grauen Dreiteiler bei den Grammys. Die Jenners und Kardashians führen wenig später vor allem schwarze Modelle aus.
Als schließlich Johnny Depp ein goldfarbenes Modell in Black Mass (2015) zur Halbglatze trägt, häufen sich die englischsprachigen Einträge im Internet, die fragen und erklären, woher seine Brille stammt. Im Schwäbischen wusste mans gleich: Das ist die Erfindung vom Neunelfer-Käpsele Ferdinand Alexander Porsche, die zu diesem Zeitpunkt neun Millionen Mal verkauft wurde.
Ist es Zeit für ein Porsche-Brillen-Comeback? Ein Münchner Rechtsanwalt, Partner einer großen Kanzlei, beantwortet mir die Frage mit: „Das Comeback hat in meiner Wahrnehmung schon stattgefunden. Eher fraglich, ob die Ray Ban-Klassiker wiederkommen.“ Das üppigere Sonnenbrillen-Modell ist in Schwabing also angekommen. Damit uns das nicht vergleichsweise schwer auf dem Nasenrücken vorkommt, wird das Ursprungsmodell P8478 seit neun Jahren aus ultraleichtem Titanium hergestellt – damals, im Jahr 2009, übernahm Rodenstock die Produktion.
Auf 1978 limitiert
Dieses Leichtmodell gibt es nun in einer „40Y“-Jubiläums-Reisebox mit Brillenetui und insgesamt fünf Wechselgläsern mit Farbverlauf in Grau oder Blau, braunen Gläsern, und silbrig verspiegelten Gläsern in Olivgrün oder Grau („Mercury“). Die Fassung ist mattschwarz mit goldfarbenem Nasensteg und goldfarbenen Glashalterungen. Zwei Größen sind erhältlich, insgesamt sind die Modelle auf 1978 Stück limitiert.
Der technische Clou an der legendären Brille ist das Gläser-Auswechselpatent. 1978 war die P8478 die erste Wechselglasbrille der Welt! Der Erfinder des Porsche 911, Ferdinand Alexander Porsche, hat sie entwickelt – frei nach dem Leitsatz:
„Wenn man die Funktion einer Sache überdenkt, ergibt sich die Form manchmal wie von allein.“
Der Modellname P8478 setzt sich übrigens zusammen aus Porsche (P), dem Nummernkreis für Porsche Design Sonnenbrillen (84) und dem Lancierungsjahr 1978 (78).
Sonnenbrillen mit Wechselgläsern von Porsche Design
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Photo Credit: Collagen aus Fotos von Catwalkpictures und Porsche Design
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