
Basics – Wenn ich bei null anfangen müsste
Jakob Haupt vom Blog Dandy Diary kenne ich noch aus Zeiten, als alle deutsche Modeblogger in einen VW-Bus passten. Seitdem überraschen er und sein Mitstreiter David Roth mich immer wieder mit Aktionen, bei denen ich mir denke: Das hätten wir eigentlich auch machen müssen (z.B. das Video „Influencers of the 21st Century", siehe auch unten). Doch dann denke ich mir sogleich: Ne, das hätten wir nicht so geil hingekriegt. Vor allem haben wir es halt nicht gemacht. Kurz: Ihnen gebührt mein voller Respekt. Weil ich Jakob schon so lange kenne und seinen Stil als unerschütterlich empfinde (Er kann sogar meine Handtasche tragen und cool aussehen – bitte gucken... >>>), bat ich ihn, uns seine Favoriten für den übersichtlichsten Schrank der Welt zu verraten. Er ist der Erste in dieser Modepilot-Reihe, dem neun Basics nicht nur genug sind („Mehr braucht kein Mensch."), sondern auch erstrebenswert erscheinen. Bitte unbedingt auch seinen Abschluss-Kommentar ganz unten lesen. Ich verspreche Überraschungen und beste Unterhaltung.
Die Lieblingsbasics von Carl Jakob Haupt
Was würde sich Blogger Carl Jakob Haupt sofort wieder zulegen, wenn plötzlich alles weg wäre? Wenn er nur noch mit einer Kreditkarte in der Hand, nackt, vor seinem abgebrannten Haus stehen würde?
1. Das Parfum
The Wood von Brooklyn Soap Company. Nach irgendwas muss man ja riechen, wenn man sonst schon nichts mehr hat. Und das hier riecht halt am besten – auch, weil nicht es nicht jeder Lumpi im Duty Free Shop am Flughafen kaufen kann.
2. Die Sonnenbrille
Eine Sonnenbrille von Ray Ban. Das Modell kann hier variieren, je nach dem in welchem Jahr man sich befindet und was eben grad angesagt ist. Aktuell sollte die Fassung rund sein, das Glas eher klein. Die Fassung immer in gold.
3. Der Schmuck
Damit das schmerzhaft selbstgestochene Ohrloch nicht zuwächst, braucht man einen Ohrring. Meiner ist eine goldene Sicherheitsnadel der Berliner Schmuckdesignerin Lani Lees und er müsste sofort nachgekauft werden.
4. Die Uhr
Ein Mann braucht eine Uhr, weil er sonst im Verdacht steht arm zu sein, was niemandem gut steht. Und wenn man schon eine neue Uhr kauft, dann kann man auch direkt eine von Patek Philippe nehmen. Ich empfehle das Modell Nautilus in Gold. Spätestens dann ist man nämlich tatsächlich arm, sieht aber eben nicht mehr so aus.
5. Der Nagellack
Weißer Nagellack von Uslu Airlines. Es wäre schließlich höchst beschämend, ohne aus dem Haus zu gehen. Wie würde man da denn aussehen? Was würden die Leute denken?
6. Das Accessoire
Ein Mann braucht natürlich nicht nur eine sehr teure goldene Uhr, um nicht arm zu wirken, sondern auch etwas zum Lesen, um nicht dumm zu wirken. Ich würde mir eine Frankfurter Allgemeine Zeitung kaufen, um dieser Hürde aus dem Weg zu gehen, weil deren schwarzes Frakturschrift-Logo einfach schöner ist als dieses hässliche Grün der süddeutschen Kollegen.
7. Noch mal: Der Schmuck
Bei der Münchner Schmuckdesignerin Saskia Diez würde ich mir noch eine goldene Halskette machen lassen, mit einer Kapsel dran und dem Blut meiner Freundin drin. Ohne fühlte ich mich nackt und die Leute würden komisch gucken, befürchte ich.
8. Die Zahnbürste
Eine Zahnbürste, mittlere Stärke, nicht zu viel Schnickschnack. Vielleicht von Oral-B oder wie das heisst. Absolutes Standardmodell, aber bitte auf keinen Fall im Dreierpack.
9. Die Zahnpasta
Zahnpasta, sehr wichtig. Mundhygiene ist ja eh das allerwichtigste und kann gar nicht oft und gut genug betrieben werden.
So das wars: Neun Sachen, mehr braucht kein Mensch. Wenn man die hat, kann man raus, auf die Straße, unter Menschen und wird überall willkommen geheißen, in Arme und Herzen geschlossen. Es kann losgehen ins neue Leben. Und wenn ich mir das grad so überlege, habe ich schon fast die Streichhölzer in der Hand, um mein sehr großes Stadtapartment in Brand zu setzen und endlich in dieses neue Leben ohne all' den Ballast des alten und nur mit den neun wirklich allerwichtigsten Dingen, die man eben so braucht, von vorn zu beginnen. Ich habe doch wohl nichts vergessen!?

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Photo Credit: Ole Westermann, Ina Drobisz (Schwarz/Weiß-Portrait), Collagen aus Fotos u.a. von Patek Philippe, Uslu Airlines, Oral B und VooStore Berlin
Kommentare
Ich glaube ich habe noch nie in meinem Leben so einen prätentiösen Kack gelesen wie das. Dieser Typ : Bitte nicht!!! Er ist furchtbar, wirkt sehr dumm und leider sehr sehr simpel. Dieses Getue ist, hoffe ich, eher eine Satire und Spaß, als seine Ernsthaftigkeit. Sollte dem nicht so sein: Er tut mir leid. Vielleicht sollte er die Zeitung auch lesen, als sie nur vor sich hinzutragen, als Accessoire.
Da merkt man doch immer wieder, man kriegt den Menschen aus dem Dorf, aber das Dorf nie aus dem Menschen. Berlin, Frankfurt, Hamburg rette dich vor solchen wie diesen!