Stiefmütterchen – die Modeblume 2017
Als Modedesigner Christopher Kane gerade in seiner Pressemitteilung verlauten ließ, dass Stiefmüttcherchen-Blumen für Nachdenklichkeit stünden und sie ein Symbol für freies Denken seien, war es um mich geschehen. Vor allem, wenn man dann noch seine riesigen Blumenprints auf Seidenkleidern sieht. Gucci-Chefdesigner Alessandro Michele zeigte kurz darauf einen Pelzmantel mit Stiefmütterchen-Motiv – auch für die Resort Collection 2017. Also, wenn ihr mich fragt, wird das Stiefmütterchen die Blume des Jahres 2017. Also in der Mode.
Immerhin wurde das Stiefmütterchen schon zur Topfpflanze des Jahres gewählt. Das war 2013. Den Preis rief das Blumenbüro Holland aus, das den Verkauf niederländischer Zierpflanzen fördern soll. Trendexpertin und Jury-Mitglied Gabriela Kaiser sagte damals zu der Entscheidung: „Das Stiefmütterchen ist gerade für berufstätige Großstädter der ideale grüne Begleiter. Stiefmütterchen sind recht einfach zu pflegen, eine wöchentliche Bewässerung ist völlig ausreichend, was unserem Trend zur Mobilität zu Gute kommt."
Warum heißt das Stiefmütterchen eigentlich "Stiefmütterchen"?
Im Englischen klingt es, zunächst einmal besser: "Pansy". Aber nur, wenn man außer Acht lässt, dass "Pansy" mittlerweile auch ein anderes Wort für "Weichei" oder "Schwuchtel" ist. Im Deutschen wird das Veilchengewächs "Stiefmütterchen" genannt, weil es die Anordnung der fünf Blütenblätter erklärt: Eines, das Kronblatt/die Stiefmutter (auf der Tasche das unterste), überdeckt zwei Blätter (Töchter), welche wiederum zwei weitere Blätter bedecken (Stieftöchter). Ja, da muss man nachdenken, wie Christopher Kane schon richtig bemerkt hat – auch wenn der Brite in seiner Sprache von "Pansies" spricht.
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Photo Credit: Catwalkpictures, Christopher Kane Instagram
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