
Taschen 2024 aus Paris
Es gibt jene, die ihre Laptops mit Aufklebern bekleben und jene, die ihre Autos in wiederverkäuflichem Grau oder Schwarz erwerben. Es gibt jene, die ihre Bücher in einer Schutzhülle lesen und jene, deren Bücher in der Badewanne nass werden dürfen. In Handtaschen übersetzt heißt das so viel wie: den Kelly-bag nur bei gesichert gutem Wetter aus dem Staubbeutel holen oder ihn ungeachtet dessen vollstopfen, ihn immer mitschleifen und Schrammen sammeln lassen (Vorbild: Uschka Pittroff).
Taschen 2024 aus Paris
Da es aber mehr denn je heißt: Lebe im Hier und Jetzt, lebe! Ist das Konservieren von Luxusobjekten so aus der Zeit gefallen wie ein Autokauf als Geldanlage. Das empfinden wohl auch einige der einflussreichsten Designer so. Denn sie zeigen fürs kommende Jahr Handtaschen, die erst mit dem Sammeln von Erinnerungen an Wert wachsen.
Bei den Modellen von Miu Miu, Stella McCartney, Louis Vuitton und Giambattista Valli handelt es sich um Taschen, die bereits auf den Laufstegen wie alte Lieblinge aussehen. Schließlich wächst einem keine Tasche so sehr ans Herz wie jene, die immer dabei war. Aber gibt es das noch unter (Luxus-)Kundinnen? Bei all dem neuwertigen Überfluss um uns herum, ist das vielleicht noch die einzige Emotion, die uns zu einem weiteren Taschenkauf bewegen könnte. Alternativ: alte Lieblingstasche herauskramen und ggf. beim Täschner auf Vordermann bringen lassen.

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Photo Credit: Catwalkpictures
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