Ready-to-speak: Korsett Hoodie
Morgen launcht die H&M-Designerkooperation mit Mugler − Falls Ihr Euch gefragt haben solltet, warum Ihr gerade überall Knallenges, eingesetzte Meshstoffe und Korsagen seht.
Ja, das Achtziger-/Neunzigerjahre-Label Mugler ist gerade wieder hoch im Kurs: Fokus auf der Taille, Minis, Bodys, kurze Jacken mit viel Schulter, Cut-outs. Und dabei gibt es Neues zu entdecken, allen voran: den Korsett-Hoodie. Warum das Showpiece ein Erfolg ist...
Ready-to-speak: Korsett Hoodie
Auf dem Laufsteg sehen wir den Korsett Hoodie zum ersten Mal am 26. September 2018. Da ist er Teil der gezeigten Frühjahr/Sommerkollektion 2019 von Unravel Project, einem Luxus-Streetwear-Label. Anschließend wird die Kapuzenjacke mit Stäbchen und Häkchen (und Schnürrung hinten) von chinesischen Kopisten fleißig nachgeschneidert und bis heute auf Plattformen wie eBay und Etsy verkauft.
Als Inspiration diente dem Unravel-Designer Ben Taverniti vermutlich die Mode von Azzedine Alaïa: Korsett-Blazer und scharf geschnittene Hoodie-Bodys.
Mugler-Kreativchef Casey Cadwallader trägt seinen Hybrid Anfang des Jahres am Ende seiner Show für Herbst/Winter 2023 selbst, als er sich zum Abschluss dem applaudierenden Publikum zeigt.
Vor drei Wochen tritt Rapper Bad Bunny dann darin auf und zwar auf der Bühne des Coachella-Festivals. Das hilft dem Hype. Aber der eigentliche Grund, warum sich das Kleidungsstück in immer mehr Kleiderschränken befindet, ist unsere aktuelle Mode. Denn, wenn man sein Kleidergeld erst Jahre lang in Oversize-Pullover und Oversize-Blazer anlegt und dann in weit geschnittene Jeans- und Cargohosen, dann fehlt etwas. Nicht nur die Taille, sondern auch der Sex. Und so verdrängt der Korsett-Hoodie den „cropped“ Sweater.
Lümmelmode wird Reizwäsche
Der Korsett-Hoodie hat es in Rekordschnelle vom Laufsteg in die elfte Klasse geschafft. Man bekommt ihn zwar für circa 1.000 Euro von Mugler, Celine oder Dion Lee, aber auch schon für 100 oder 25 Euro von unzähligen Marken auf Zalando & Co oder eben morgen, am 11. Mai 2023, bei H&M von Mugler.
Am Tollsten sind aber vielleicht die Upcycling-Varianten von Timothy Gibbons. Der irische Kostümdesigner macht aus alten Fan-Hoodies mit Aufschriften wie „New York“, „Dublin“ oder „Italia“ verkürzte Versionen im Korsagenstil (>>>).
Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einer Korsage und einem Korsett?
Eine Korsage ist weicher als ein Korsett und wird meist mit einem Band, das durch Ösen gefädelt wird, im Rücken enger gezogen. Ein Korsett hingegen hat eingearbeitete Stäbchen und liefert damit extra Stand. Den vorliegenden Trend gibt es sowohl als auch. Wobei das Original von Unravel Project beides bietet: Korsett vorne, Korsage hinten. Das ist insofern genial, weil man somit beides hat: Stand und optimale Größenanpassung.
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Photo Credit: H&M, Catwalkpictures
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