
Trendguide: Mützen und Hüte
Bommel und kein Ende? Vor knapp acht Jahren zog ich nach München. Damals wunderte ich mich über die vielen Bommelmützen in der Stadt. Ich fragte mich, warum schicke, erwachsene Frauen mit einer Kinderkopfbedeckung durch die Stadt laufen. Für die InStyle bekam ich den Auftrag, einen Trendartikel zu schreiben: "Don't call it Zipfel!" – stand als Titel drüber. Die Bommelmütze musste erst einmal erklärt werden. Acht Jahre später ist das Bommelphänomen immer noch allgegenwärtig. Wir sehen sie auch auf den Designer-Laufstegen. Aber es gibt – zum Glück! – Neues, das den Weg auf die Straße finden dürfte. Zum Beispiel die Barett-Mützen (auch „Baskenmützen" genannt) von Gucci – mit Bommel oder Zipfel oder ganz ohne Deko.
Barette & Baskenmützen
Gucci
Die Barett-Mütze ist eine schmeichelnde Kopfbedeckung, die immer wieder in die Mode kommt. In den Neunzigerjahren hatten wir wohl alle eine – vermutlich alle eine schwarze. Sie war so präsent wie heute die Bommel-Strickmütze. Ich mochte das und spätestens seitdem Schauspielerin Ruth Wilson in der Rolle der klugen, mutigen und charmanten „Alice" in meiner Lieblings-Krimiserie „Luther" ein Barett auf ihrem roten Haar trägt, muss wieder eines her. Dieses Mal aus Strick.
Günstige Alternativen zu den Gucci-Modellen
Filzhüte
Das andere große Thema bleibt der Filzhut – beliebtes Accessoire bei Modebloggern. Ich habe an mir selbst auch festgestellt, dass ein Outfit zum Hingucker-Styling wird, wenn man als Accessoire nur einen Hut wählt. Den trägt man jetzt übrigens auch abends in den Clubs. Unter den Frauen, die sonst nur bei Chanel einkaufen („Dior ist nicht so meins", heißt es dann), stammt der Hut vom Maison Michel und da kommen tatsächlich die schönsten Hüte her!
Hüte vom Maison Michel
Warme Schirmmützen
Die Baseballkappe mutierte zur modischen Winterkopfbedeckung. Das zeigt sich unter anderem darin, dass selbst der Edelhutmacher Maison Michel welche aus Filz oder Tartanwolle im Programm hat. Daran erkennt man die Eroberung des Sportiven im eleganten Bereich. Und da zeigt sich unser Bedürfnis nach Streetwear – auch als klassische Chanel-Kundin. Manche der Maison Michel-Modelle sehen schwer nach Hipster aus (die mit Markennamen vorne drauf), aber andere möchte man auf der Straße sehen:
Ein Satz heiße Ohren: Die schwarze Schirmmütze von Gucci aus gefilztem, schwarzem Kaninchenhaar mit Ohrenklappen und Bommel ist schon ausverkauft. Auch ein ähnliches Modell von Miu Miu gibt es nicht mehr. Aber bei Barney's findet man noch Varianten des Gucci-Modells, z.B. in Schwarz mit Hahnentrittmuster. Bei Farfetch gibt es noch eine aus einem rot-schwarz-karierten Wollgemisch. Gucci, ist offenbar auch in Sachen Kopfbedeckung schwer angesagt. Unter den Designer-Luxusmarken hat Gucci aber auch das vielseitigste und spannendste Sortiment!
Womit wir auch schon bei einem nächsten Thema wären: Ohrenklappen. Diese sind nicht mehr nur funktional, sondern auch modisch ganz weit vorn.
Seit der letzten großen Ohrenklappenwelle in den Siebzigerjahren, durch den damaligen Trend der russischen Uschanka-Pelzmütze, keimte die Pelzhaube mit nach oben bindbaren Ohrenwärmern immer wieder auf. Jay-Z trug 2009 so eine. Jetzt kommt sie aus Strick oder Filz und gern auch aus Angora mit Katzenöhrchen (von Gucci – Aufmacherbild ganz oben – circa 900 Euro, über mytheresa.com). Aber es gibt das Ohrklappen-Modell auch in weniger auffällig (und preislich nachvollziehbarer), z.B. von Stella McCartney oder Paul Smith:
Strickmützen
Die Strickmütze darf in so einem Trendreport nicht fehlen – an die haben wir uns sowas von gewöhnt! Nur die Bommelmütze greife ich sicherlich nicht mehr auf. Überhaupt zeigen die neuen Strickmützen eine feinere Masche. Und das ist auch praktisch, denn durch Grobstrickmützen pfeift immer der Wind durch. Mein aktuelles Lieblingsmodell hat eine Vogelstickerei (es ist ein Reiher) und stammt von den Zwillingsbrüdern der Marke Dsquared2.

Newsletter
Photo Credit: Net-a-porter.com, Mytheresa.com, Stylebop.com
Kommentare