
Was für ein Waschlappen!
Wie gründlich ist die Gesichtsreinigung ohne Waschgel?
Ich rümpfte immer die Nase, wenn mir Freundinnen ihre Neuentdeckung eines Microfaser-Gesichtswaschlappen demonstrierten: ein mit Make-up-Resten verschmiertes Stück nasser Stoff, das am Waschbeckenrand liegt oder über einer Handtuchstange hängt. Bäh! So gut kann eine solche Gesichtswaschgel-Alternative gar nicht sein, um derartige Abstriche beim ästhetischen Empfinden zu machen! Aber Schwamm drüber:
Der "Glov"
Nun bekam ich den neuen "Glov" gleich zweimal frei haus zugesendet: einmal solo – so wie man ihn im Drogeriemarkt kaufen kann – und einmal als Reise-Sonderedition für Journalisten, die wir hier fünf Mal verschenken dürfen (Gewinnspiel unten)! Er sieht schon ganz hübsch aus, so neu und klein und rein.
Die Tatsache, dass man mit so einem Tool kein Waschgel (Flüssigkeit!) auf Reisen mitnehmen muss, überzeugt mich. Handgepäck, ich komme! Diesen Aspekt hätten meine Freundinnen ja mal erwähnen können. Allerdings muss ich fairerweise sagen, dass erst Glov auf die ebenso naheliegende wie geniale Idee kam, ein Reisepaket zu schnüren. Darin enthalten sind neben einem Glov in der Farbe Grau: ein luftdurchlässiges Täschchen aus gelbem Netz- und transparentem Mesh-Stoff, ein kleiner, transparenter Saugknopfhaken (beides soll ein besseres Trocknen des Handschuhs gewährleisten – vor Ort und unterwegs), ein Finger-Handschuh "Quick Treat" und ein flaches, rundes Döschen mit Seifen-Blättchen – diese sind zum Waschen des Handschuhs gedacht. Auf Nachfrage erfuhr ich, dass es dieses Set gar nicht im Handel gibt, sondern eben nur für Journalisten konzipiert wurde.
Das Verfahren mit dem Wasch-Handschuh
Man muss den Glov nur nass machen – mit kaltem oder warmem Wasser, das ist egal. Die antibakteriell ausgerüsteten Microfasern entfernen Schmutz und sogar Augen Make-up vergleichsweise schonend, wenn man den mit Wasser getränkten Handschuh erst länger auf die Augenpartie drückt und dann langsam und sanft nach außen streicht – angeblich ziehen die Spezialfasern das Make-up wie ein Magnet an sich (elektrostatische Anziehungskraft). Beim anschließenden Qualitäts-Test mit dem Gesichtswasser-getränkten Wattebausch stelle ich fest: Das Gesicht ist sauberer als nach der Reinigung mit einem Waschgel: Das Wattepad zeigt keine Make-up- oder Mascara-Spuren.
Ist das Gesicht vollständig gereinigt (und so fühlt es sich anschließend auch an!), wäscht man den Handschuh mit Seife aus und hängt ihn zum Trocknen auf. Einziger Wermutstropfen: Der im Reiseetui mitgelieferte Saugknopf-Haken fällt auch mal runter von der gefliesten Duschwand – so wie man es von Saugknopf-Aufhängungen handelsüblicher Rasierer kennt. Trick: Fliese und Saugknopf reinigen und im noch feuchten Zustand andrücken. So sollte es halten. Oder eben einen normalen Wandhaken verwenden. Der Handschuh ist mit einer Schlaufe versehen.
Nach spätestens zwei Monaten sollte man den knapp 10-Euro-teuren Handschuh (über dm-Drogeriemarkt) durch einen neuen ersetzen. Er eignet sich vor allem für alle, die auf Gesichtsreinigungsmittel sonst empfindlich reagieren oder für alle, die in zwei Monaten sonst mehr als 10 Euro für Gesichts-Waschlotionen ausgeben. Und natürlich für alle, die mit Handgepäck fliegen möchten und das verschließbare Plastiktütchen schon mit verschiedenen Sonnencremes, Parfum und Zahnpasta voll gestopft haben.
Fazit
Das Gesicht ist zwar frei von sämtlichen Make-up-Rückständen (wenn man den Waschlappen einmal umdreht und auch die andere Seite verwendet), aber einfacher oder kürzer ist die ganze Prozedur nicht, da man nach der Gesichtsreinigung noch den Waschlappen gründlich auswaschen muss – mit Seife! Mit einem normalen Gesichtswaschgel bekam ich den Handschuh nicht mehr so jungfräulich sauber wie auf dem oberen Bild. Handseife funktioniert einwandfrei. Der ausgewrungene Waschlappen trocknet recht langsam und ist am nächsten Morgen immer noch feucht.
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Was sagt die Kosmetikerin und die Dermatologin dazu?
Christina Cotta, die erfahrene Kosmetikerin meines Vertrauens, arbeitete viele Jahre lang in einer dermatologischen Praxis, bevor sie sich selbstständig machte. Sie sagt: "So manche Problemhaut, also dermatologisch zu behandelnde Haut wie Akne, sollte auf diese Waschalternative verzichten, da entzündliche Stellen dabei "verschmiert" werden." Und sie rät unbedingt zu einer jeweils sehr guten Reinigung des Tuchs nach der Anwendung. Gut trocknen müsse es dann auch noch. Also nicht einfach neben dem Waschbecken ablegen!
Auch Dermatologin Dr. Patricia Ogilvie warnt bei Problemhaut davor: "Hautzellrückstände kombiniert mit Talg und Schmutz sind ein idealer Nährboden für Bakterien. Das Microfasertuch mag antibakteriell ausgerüstet sein und nicht so schnell kontaminieren, die Haut wird durch diese Reinigung jedoch nicht gut genug gereinigt. Besonders bei unreiner, eher öliger Haut, fördert das rasch die Vermehrung von Bakterien, die zu Unreinheiten und Entzündungen führen."
Ein auf die Gesichtshaut abgestimmtes Gesichtswasser sei anschließend noch anzuwenden, sagen beide, um z.B. den PH-Wert der Haut wieder ins Gleichgewicht zu bringen oder durch ein adstringierendes Tonic die Poren zu verfeinern. Überhaupt sei die Gesichtsreinigung mit Waschgel oder Waschlotion und Tonic die bessere Vorbereitung auf eine nachfolgende Pflege, da diese von der Haut dann besser aufgenommen werden könne.
Der Reisevorteil bleibt! Als Zwischenlösung ist mir der Waschlappen von beiden Damen genehmigt worden. Und eine gute Idee bekam ich auch noch mit auf den Weg:
Frau Cotta hat noch einen Tipp für alle noch parat, die nicht glückliche Besitzer des luftdurchlässigen Journalisten-Reise-Täschchens sind: für Reisen einfach einen kleinen Wäschebeutel ("Wäschenetz") wie man sie in Drogeriemärkten günstig bekommt, dafür verwenden. Gute Idee!
Gewinnspiel
Wer eines von fünf Reise-Sets gewinnen möchte, schreibt uns einfach in der Kommentarfunktion. Der Rechtsweg ist – wie immer – ausgeschlossen und die fünf Gewinner werden rein subjektiv ermittelt. Also bringt uns zum Lachen! Teilnahmeschluss ist am 27. August 2016.
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Zum Bespiel auch zum streifenfreien Auftragen von Selbstbräunungs-Produkten

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Photo Credit: Glov
Kommentare
Liebe Melanie,
fantastisch! Ein Handschuh ist Dir schon mal sicher 🙂
Liebe Grüße,
Kathrin
Würde zu gerne den glove benutzen.
Reise viel u fänd es überaus praktisch nur mit dem glove zu verreisen (statt Augenmake-Up-Entferner, Waschlotion im Gepäck mitzuschleppen).
Habe eine unempfindlich eher trockene Haut u könnte mir vorstellen, dass es f meinen Hauttyp gut geeignet ist 🙂
Da freue ich mich doch über platzsparende mami-tools. 🙂
xo
Guten Morgen,
meine Schwester hat mir zum Geburtstag einen Glov geschenkt und gemeint, er sei super und ob sie ihn mal ausprobieren dürfte. Noch bevor ich das Etikett abtrennen konnte, hatte sie ihn in der Hand und schenkte ihm liebevolle Blicke. Ohne eine Spur zu hinterlassen verschwand er an genau diesem Tag. Seitdem habe ich ihn nie wieder gesehen 😀
Oh, sehr interessant! Hab noch nie davon gehört! Ich würde ihn wirklich gerne ausprobieren 🙂
lg
Esra
http://nachgesternistvormorgen.de/