Styleguide für den Strand

Mit den ersten Sonnenstrahlen kommt alljährlich die Frage auf, welcher Bikini denn nun gerade angesagt ist und wie man am Strand nicht nach pflichtbwusstem Arbeitstier mit büroblasser Haut, sondern eher nach lebensfroher Brasilianerin aussieht, ohne dabei die Würde zu verlieren. Alle Stil-Codes, die uns sonst durch den Alltag retten ("gute Schuhe veredeln jedes Outfit", "monochrome Looks sehen immer chic aus", "eine Statement-Bag reißt alles raus") sind am Strand hinfällig. Doch mit diesen Looks sieht man auch fast nackt noch gut angezogen ist.

 Der Trend-Bikini 2016

Der Trend-Look für den Strand: Bikinis und Badeanzüge mit Muschelsaum von Marysia Swimwear
Der Trend-Look für den Strand: Bikinis und Badeanzüge mit Muschelsaum von Marysia Swimwear
Endlich Abwechslung bei der Bademode und tragbare noch dazu: Die schönsten Bikinis und Badeanzüge des Sommers sind vom Label Marysia und sind leicht am charakteristischen Muschelsaum zu erkennen. Die polnische Designerin Maria Dobrzanska Reeves lebt in New York und war nicht nur Balletttänzerin, sondern ist auch begeisterte Surferin. Den Sinn für das Feine des Balletts sieht man am harmonischen Design und ihr sportlich-funktionalen Anspruch sorgt für eine tolle Passform. Extrapunkte gibt es außerdem, weil der Bikini perfekt als Untendrunter für die angesagten Off-the-shoulder-Tops taugt. Die in Italien gefertigten Modelle von Marysia gibt es ganz klassisch in Unifarben, aber mein liebstes Modell mit Wellenkante ist bunt gestreift und weckt Strandgefühle.

Der Klassiker

Hochgeschnittene Retro-Modelle, mit Cut-Out oder komplizierten Schnürungen: Egal welche Modelle die neue Saison hervorbrachte, am Ende des Sommers steht meist die Erkenntnis, dass man doch wieder zum Triangel-Bikini greifen wird. Man kann ihn als Sommer-BH unter Tops ziehen und sie halten trotz der feinen Träger besser als viele Bandeau-Oberteile. Ein absoluter Dauerbrenner sind die Missoni-Bikinis mit dem typischen Zick-Zack-Muster und Bündchen am Slip. Styling-Tipp: Mit blassem Teint lieber Modelle in Blau- und Apricot-Tönen wählen. Pastell-Töne sehen besonders zu leicht gebräunter Haut toll aus.
Mein Bikini-Tipp für Curvy Girls: Die Modelle von Seafolly: Schmeichelnder Schnitt (die Höschen schneiden nicht ein) und das Oberteil gibt guten Halt.

Der Badeanzug

Alljährlich verkünden Designer und Mode-Experten die Rückkehr zum Einteiler und ich hatte vergangenes Jahr kräftig dagegen gewettert. Nun liege ich am Strand von Ibiza und traue meinen Augen kaum: Hier konnten die Bikinis eigentlich nie knapp und glitzernd genug sein. Bis jetzt! Dieses Jahr laufen die Damen hier zwar immer noch mit Po- und Brustimplantaten ein, aber gehüllt in elegante Einteiler: Der Diva-Look hat die Disco-Maus verdrängt.

Und die Herren?

Männer in kurzen Hosen sind seit jeher modisches Grenzgebiet und da ist der Strand keine Ausnahme: Schrille Comicdrucke, Slip-Form, Neonfarben – das alles ist aus stilistischen Gesichtspunkten bei Jungs bis 25 O.K., danach für Männer streng verboten. Ein Gentleman trägt mittellange, einfarbige Modelle von Villebrequin oder Orlebar Brown. Die Ausnahme für Stilsichere, denen nach Gute-Laune-Farben ist: dezent (!) gemusterte Badehosen von Fedeli.

Welche Accessoires brauche ich?

Strandgut
Love, Peace und Bast-Bags! Das leichte und umweltfreundliche Sommermaterial, kombiniert mit schmückenden Elementen in bunten Farben, war schon immer der schönste Strand-Begleiter. Ledertaschen haben Sommerpause.
Liegen lernen
Leinen-Strandtuch Frescobol Carioca
Leinen-Strandtücher von Frescobol Carioca, ab 120 Euro
Wer kam eigentlich auf die Idee, Frotte-Handtücher seien ein praktischerBegleiter für einen Badeausflug? Kuscheliges Material braucht man bei flirrender Sommer-Hitze nicht, noch dazu sitzt man den ganzen Tag in einer nassen Kuhle. Die Alternative: Leichte Leinentücher. Die sind nicht nur schick, sondern trocken auch viel schneller.
Schöne Aussicht
Giovanna Battaglia streetstyle runde sonnenbrille
Streetstyle-Ikone Giovanna Battaglia mit runder Sonnenbrille
Eine Sonnenbrille ist am Strand unverzichtbar, aber nicht um die Augen zu schützen, sondern um möglichst unbemerkt die anderen Badegäste zu beobachten und mondäne Diva-Attitüde zu versprühen. Diesen Sommer sind vor allem Cat-Eye-Modelle (Hollywood is calling!) und runde Brillen angesagt, die verleihen noch dazu einen intellektuellen Touch und davon kann man ja nun wirklich nie genug haben.
Photo Credit: Marysia
Modepilot ist Deutschlands erster Modeblog. Mit seiner Gründung in 2007 war und ist er Vorreiter der unabhängigen Mode-Berichterstattung. Noch heute wird die Seite leidenschaftlich von Mitgründerin Kathrin Bierling geführt. Sie ist eine ausgebildete und erfahrene Journalistin, die zunächst bei der Financial Times lernte und arbeitete und dann einige Jahre bei der WirtschaftsWoche beschäftigt war, bevor sie die Seiten Harpersbazaar.de, Elle.de und InStyle.de verantwortete. An Modepilot liebt sie, dass sie die Seite immer wieder neu erfinden muss, um am Puls der Zeit zu bleiben. Worin sie und ihre Autoren sich stets treu bleiben: Den Leser ernst nehmen, nicht sich selbst.

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