Isas Mode-Vorsätze für das Jahr 2016

Nachdem Kathrin ihre modischen Vorsätze für das neue Jahr bereits ausgerufen hat, bin ich nun an der Reihe. Ich gebe es zu: Ich wirke in der Gegenüberstellung ein wenig verschwenderisch. Aber einer muss ja den Handel ankurbeln.

Meine modischen Vorsätze für das neue Jahr

Mehr kaufen
Bevor mir Barbara, die inoffizielle Ministerin für nachhaltigen Konsum bei Modepilot, jetzt auf die Finger klopft: Damit meine ich nicht, dass ich mir wahllos jede Woche ein neues Fähnchen aus minderwertiger Baumwolle bei den Fußgängerzonen-Filialisten kaufen werde. Aber ich möchte mir öfter etwas gönnen. Ohne schlechtes Gewissen. Ich bin es ein bisschen Leid, tausendfach zu prüfen, ob ich die Stilettos von Gianvito Rossi oder die Weste von The Row wirklich brauche. Natürlich brauche ich überhaupt nichts von alledem. Aber diese Dinge machen mir Spaß. Außerdem muss ich in der Vergangenheit folgende Kausalität feststellen: Bin ich besonders sparsam bei Kleidung, dann kompensiere ich das mit exorbitanten Ausgaben für Essen oder leiste mir andere Annehmlichkeiten, die ich mir sonst verkneife. Irgendwie ist das Konto am Ende des Monats sowieso immer leer.
Etwas maßschneidern lassen
Man sagt ja, das Geheimnis außergewöhnlich gut gekleideter Menschen liege in der die Tatsache begründet, dass sie ihre Kleidung maßschneidern lassen oder zumindest die Stangenware beim Schneider anpassen lassen. Mein Traum: Der perfekt sitzende, maßgeschneiderte Hosenanzug. Das ist natürlich eine kostspielige Investition. Also taste ich mich vorsichtig heran und lasse zuerst einmal den ausrangierten Trachtenjanker meines Vaters umarbeiten, so wie Kathrin die Stola ihrer Mutter. Ich freue mich übrigens über Eure Tipps und Erfahrungsberichte über Maßschneider.
Dauergast beim Schuster werden
Eine Straße von meiner Wohnung entfernt gibt es einen wunderbaren Schuster, den ich viel zu selten besuche. Der Grund? Keine Zeit. Der wahre Grund? Faulheit. Kürzlich hatte ich allerdings ein Aha-Erlebnis: Ich habe mich aufgerafft und drei Paar zu ihm gebracht. Als ich sie wieder abholte, haben wir eine Weile gemeinsam das Abholregal durchkämmt. Mit neuen Absätzen und sorgfältig poliert habe ich schlicht meine eigenen Schuhe nicht wiedererkannt.
Weniger verkaufen
Kathrin führt eine neue Reduktions-Regel für sich ein: Für jedes neue Teil gehen zwei bis drei Teile raus. Bei dem Gedanken fiel mir auf: Ich habe schon im übereifrigen Ausmisten und Optimierungswahn meiner Garderobe Dinge auf dem Flohmarkt verkauft, um die es mir später Leid getan hat. Aussortieren und verkaufen ist nicht immer die "ultima Ratio". Manchmal braucht es einfach ein bisschen Zeit, bis man Dinge wieder gerne trägt. Naja. Und natürlich genügend Platz.
Jungdesigner mehr beachten
 Viel schöner als dauernd nach dem neuesten Designer-Schnäppchen zu jagen ist es doch, einen unbekannten Designer für sich ganz persönlich zu entdecken. Ich nehme mir meine geschätze Kollegin Lisa zum Vorbild. Wenn ich sie frage, woher sie denn das schöne Stück hat, ist die Antwort selten ein etablierter Designer, sondern zum Beispiel „Tim Labenda“ oder "William Fan". Und das sieht ziemlich gut aus.
Newsletter abbestellen
Täglich flattern von den bekannten Online-Shops „New Arrivals“, „Hot picks of the season“ und „Private Pre-Shopping“-Mails in mein Postfach. Die werden rigoros abbestellt. Durch das permanente Anfüttern mit hübsch zusammengestellten Produkten klicke ich mich viel zu oft durch das Sortiment. Natürlich kaufe ich sowieso nicht dauernd ein neues Designerteil, der finanzielle Ruin ist nicht meine Sorge. Es geht mir hier um etwas viel Wertvolleres: meine Zeit.
Happy New Year & Happy Shopping
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Modepilot ist Deutschlands erster Modeblog. Mit seiner Gründung in 2007 war und ist er Vorreiter der unabhängigen Mode-Berichterstattung. Noch heute wird die Seite leidenschaftlich von Mitgründerin Kathrin Bierling geführt. Sie ist eine ausgebildete und erfahrene Journalistin, die zunächst bei der Financial Times lernte und arbeitete und dann einige Jahre bei der WirtschaftsWoche beschäftigt war, bevor sie die Seiten Harpersbazaar.de, Elle.de und InStyle.de verantwortete. An Modepilot liebt sie, dass sie die Seite immer wieder neu erfinden muss, um am Puls der Zeit zu bleiben. Worin sie und ihre Autoren sich stets treu bleiben: Den Leser ernst nehmen, nicht sich selbst.

Kommentare

  • Lisa Riehl sagt:

    Sehr gute Vorsätze, toll zusammengefasst! Ich habe mir deinen Artikel ausgedruckt und an die Wand gehangen für mein modisches 2016.
    Ach ja: Und die Mode von Tim Labenda und William Fan möchte ich dann wirklich noch einmal mit Nachdruck empfehlen – mal ganz abgesehen davon, dass die Kollektionen traumhaft schön sind, bieten beide hervorragende Qualität. Kann ich bezeugen 🙂