Label to watch: The Cord

Schon wieder eine neue It-Bag? Nein, keine Sorge. Nur ein potenzielles It-Accessoire. Auf den ersten Blick denkt man, dass es bei  "The Cord" um Klassiker der Literatur als Taschen handelt- so wie Olympia le Tan, die Clutches mit Buchcovern von Titeln wie Madame Bovary oder Moby Dick designt und die schnell ziemlich hip wurden. The Cord wirkt wie ein ironisches Zitat darauf, denn hier geht es nur um die Ketten, die man mit jedem beliebigem Buch kombinieren kann : eine mobile Micro-Bibliothek! It-Bags sind sowieso passé.
Erst im September 2015 haben Sinan Sigic and Sarah Joe ihr Label "The Cord" gegründet. Sigic hat bereits für Modehäuser wie Jean-Charles de Castelbajac, Louis Vuitton und Maison Martin Margiela gearbeitet, Joe ist Konzeptkünstlerin und beriet Marken wie Colette oder Sonia Rykiel. Die Kollektion, bestehend aus verschiedenen Formen und Modellen von Kordeln, wird in einem Atelier in Paris von Hand gefertigt. Jedes Stück ist ein Unikat und kostet aktuell zwischen 15 und 60 Euro – je nach Modell.
Florian Müller (Müller PR & Consulting) kennt Sigic noch von seiner Zeit in Paris, beide arbeiteten damals für Margiela. Er betreut die Pressearbeit von "The Cord": "Mir gefällt, dass sie durch ihre ironische Herangehensweise ein Accessoire schaffen, das nur in Verbindung mit einem weiteren Objekt, also dem Buch, funktioniert. Der Träger hat demzufolge durch die Titelwahl maßgeblichen Einfluss auf die Gestaltung und Wirkung."
Wer trägt's?
Ziemlich tolle Frauen, besonders in Hinblick auf die junge Geschichte des Labels: Zum Beispiel Modejournalistin Mademoiselle Agnès, die wir hier schon mehrmals vorgestellt haben und die man in Deutschland vor allem als Kämpferin für die Bedeutung von Mode aus Arte-Dokumentationen kennt.
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Jeanne Damas porte The Cord #readingisthenewblack #thecord #pfw Ein von The Cord (@t_he_cor_d) gepostetes Foto am

Das Lookbook

Dass man ein Lookbook aufschlägt und wirklich an jedem Bild hängen bleibt, passiert leider viel zu selten. Die rohe  Ästhetik von The Cord schafft das und integriert nebenei auch noch die in der Mode gerade so beliebte "Gender-Bender" Thematik: Das Gesicht des androgynen Models Rita Ginger Nour ist nie zu sehen, dafür ihre Brüste. Das Styling: boyisch bis glamourös, dazu rote Nägel und behaarte Arme. Perfekt unperfekt.
 
Photo Credit: Instagram (The Cord), Lookbook: Arnaud Pyvka für The Cord
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Kommentare

  • Barbara Markert sagt:

    "Behaarte Arme"?????? Isa, ist nicht Dein Ernst, oder? Das Model hat eine ganz normale Körperbehaarung. Nach 9 Tagen Fashionweek neben komplett rasierten oder "fully waxed" Instagram-Influencers aus Brasilien ist es doch fast schon ein Freude, eine normale und nicht übergepflegte Frauen zu sehen.

    Aber ich weiß, ich von von gestern. Habe gerade ein Trendinterview hinter mir, in der mir genau diese Über-Frau prophezeit wurde für die kommende Zukunft.


  • Madam Iris sagt:

    Tolles Post.

    lg

    Madam Iris

    http://www.persunkleid.de/blog/


  • helena sagt:

    Great post, love all the pics...!