Neues vom Beauty Pro: Porentief nachgefragt

Test: Microdermabrasion für zu Hause

Bis vor nicht allzu langer Zeit musste man für eine Microdermabrasion zu einer Dermatologin oder zu einem Kosmetiker gehen. Es ist eine Art Mikro-Peeling, das die Haut super glatt macht und die Poren öffnet für nachfolgende Wirkstoffe. Inzwischen gibt es auch Geräte für den Heimgebrauch. Das fand ich spannend und wollte wissen, ob diese an die Behandlung beim Profi herankommen. Für meinen Test bekam ich das „Personal Microderm Pro Elite“ von pmd zur Verfügung gestellt.
Microdermabrasion für zu HauseModepilot
Einfach selbst machen: Das Handgerät für eine Microdermabrasion für zu Hause

Was man über Microdermabrasion wissen muss

Entstanden ist diese sanfte Abschleif-Methode aus der Dermabrasion zur chirurgischen Narben-Therapie. Speziell Akne-Narben werden damit geglättet, aber auch Pigmentstörungen und kleine Fältchen um den Mund herum behandelt. Mit einem rotierenden Diamantschleifer oder einer Stahlbürste trägt der Arzt die oberen Hautschichten ab, die sich dann neu bilden müssen. Natürlich geht das nur unter Narkose. Doch die Ergebnisse sind so gut, dass daraus ein wesentlich schonenderes, schmerzfreies Verfahren entwickelt wurde − die Microdermabrasion. Man muss sich darunter eine Art spezielles Peeling vorstellen, bei dem lediglich die oberste Hautschicht von Verhornungen und abgestorbenen Zellen befreit und das Hautbild auf sanfte Weise verfeinert wird. Die Haut darunter bleibt vollständig intakt. Das Poliergerät arbeitet mit feinen Kristall-Aufsätzen.
Microdermabrasion Gerät Test Modepilot
Microdermabrasions-Gerät für Zuhause

Wie funktioniert Microdermabrasion zu Hause?

Die Travel Box enthält alles, was man braucht, um die Anwendung individuell auf die eigenen Hautbedürfnisse auszurichten: Neben dem handlichen Gerät mit drei Geschwindigkeitsstufen (erinnert mich irgendwie an einen Vibrator) gibt es eine Ladestation mit USB-Kabel, drei Caps (fürs Gesicht, eines speziell für “Blackheads“ und eines für den Körper), insgesamt acht Discs (Schleifköpfe) in vier verschiedenen Körnungsstufen fürs Gesicht und zwei größere, die sich für den Körper eignen. Eine weiße, sehr sanfte Trainings-Disc steckt bereits im Gerät. Beigelegt ist ein Quickstart-Guide in Englisch, der nach meinem Empfinden zu viele Fragen offen lässt. Deshalb empfiehlt es sich, ein Youtube-Video vor der Erstanwendung anzuschauen. Die Funktionsweise des Geräts orientiert sich an den Profi-Maschinen: Die abgestorbenen Hautzellen werden mittels eines kleinen Schleifkopfs abgetragen und sofort per Vakuum abgesaugt.

Erst testen, dann polieren

Zuerst sollte man die Hautzonen, die man behandeln möchte, gründlich reinigen und abtrocknen. Wichtig! Die Haut muss trocken sein. Mit der weißen Disc mache ich wie empfohlen zuerst einen Verträglichkeitstest an der Unterarm-Innenseite, bevor ich damit im Gesicht beginne. Dort, wo ich den Microderm ansetze, spanne ich die Haut mit den mittleren Fingern der einen Hand und bewege das Gerät mit der anderen gleichmäßig in geraden Linien aufwärts. Mehr als zweimal sollte man nicht über die gleiche Stelle gehen, sonst könnte die Haut irritiert werden.
Ich teste das Microdermabrasionsgerät
Ich teste das Microdermabrasionsgerät
Auf der ersten Geschwindigkeitsstufe ist das Vakuum so niedrig, dass ich immer wieder von der Oberfläche „abrutsche“. Es funktioniert ohnehin nur, wenn man das Gerät senkrecht dazu bewegt. Gar nicht so einfach zu Beginn. Ich gehe auf die zweite Stufe, behandle aber mit der weißen Trainings-Disc das gesamte Gesicht weiter, bis ich die Handgriffe richtig gut drauf habe. Die Augenpartie lasse ich, wie empfohlen, aus, weil die Haut dort zu empfindlich ist. Ich muss sagen, schon nach dieser ersten Leichtbehandlung fühlt sich mein Teint weich und zart an.

Der zweite Schritt

In der nächsten Woche, man soll den Microderm nur einmal wöchentlich benutzen, wage ich mich an das nächst höhere Level: Ich wähle wieder die zweite Stufe mit moderater Geschwindigkeit und moderatem Vakuum und dazu eine Disc mit etwas gröberer Körnung. Man muss den Schleifkopf ziemlich fest auf das Gerät drücken, damit er sich nicht löst während der Rotation. Das Cap wird ebenfalls fest darüber aufgeschraubt. Die Disc muss kurz unterhalb dessen Öffnung sichtbar sein, darf keinesfalls darüber hinausragen, sonst kann sich kein Vakuum bilden. Bei dem intensiveren Schleifkörper spüre ich die Kristalle schon deutlicher über meine Haut polieren. Weh tut es aber nicht. Und das Vakuum fühlt sich an, als würde man mit einem winzigen Staubsauger auf schwacher Stufe über die Haut streichen.
Ich arbeite von unten nach oben und achte darauf, dass ich nie länger an einer Stelle stehenbleibe, sonst könnte die Haut dort zu stark abgeschliffen werden. Zwei bis drei Minuten brauche ich für das ganze Gesicht. Bei den intensiveren Schleif-Applikatoren ist die Haut stellenweise kurzfristig gerötet. Anschließend trage ich einen pH-Wert ausgleichenden Toner auf, um sie wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Ihre Oberfläche fühlt sich schön glatt an, aber was mir besonders auffällt, ist, dass das nachfolgende Pflegeprodukt sehr schnell einzieht. Viel schneller als sonst. Bedeutet, dass die Poren optimal aufnahmebereit sind. Mein Haut ist gut durchblutet und zeigt einen schönen Frische-Glow.

Microdermabrasion für zu Hause: Mein Fazit

Wenn man das Gerät regelmäßig anwendet, kann man seine Haut sicher spür- und sichtbar verbessern. Dennoch kann man es von der Wirkstärke mit der Microdermabrasion bei der/dem KosmetikerIn/DermatologeIn nicht vergleichen. Auch Pigmentflecken und vergrößerte Poren sollen sich in der Heimanwendung reduzieren lassen. Habe ich nicht, kann ich also nicht beurteilen. Bei der Anwendung am Körper sollen sich Dehnungsstreifen und Cellulite verbessern. Das erscheint mir selbst mit dem größeren Schleifkopf, der gerade mal einen Durchmesser von 1,2 cm aufweist, also weniger als eine 1-Cent-Münze, doch etwas vermessen. Oder es artet zu einer echten Sisyphus-Arbeit aus. Nichts für mich. Was ich außerdem noch zu bemängeln hätte: Die Schleifköpfe lassen sich teilweise extrem schwer abziehen, und man muss aufpassen, dass man dabei nicht versehentlich den „on“-Knopf drückt.
Der Personal Microderm Pro Elite kostet 299 Euro
Mehr von unserer Autorin Margit Rüdiger lesen Sie jeden Freitag hier auf MODEPILOT.de – Ihre bisherigen Kolumnen gibt es hier >>> und mehr auf ihrem Blog Culture & Cream (>>>) Fragen, Wünsche, Feedback? Sie erreichen unsere Kolumnistin unter beautypro[@]modepilot.de
Photo Credit: Margit Rüdiger für Modepilot
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