Streetstyle Bobo-Kids
Wisst ihr, was ein Bobo ist? Das ist Bourgeois-Bohème. Meist hat einer der Eltern einen dieser schlecht bezahlten kreativen Jobs (Bohème), der andere Part verdient das Geld, um bourgeois zu sein. Folglich bin ich ein Bobo-Kid. Mama schreibt und hat Spaß, aber zu Tagessätzen, zu denen Papa nicht aus dem Bett steigen würde. In meinem Viertel, das noch vor wenigen Jahren ziemlich abgeschrammt war und in dem vor rund 5 Jahren noch die Mieten und die Wohnungspreise akzeptabel waren, gibt es aus diesen finanziellen Gründen viele dieser Bobos, die nun in den Straßen wohnen, wo im Hauseingang die Damen mit den sehr großen Busen und den sehr kurzen Röcken stehen. Dazu kommen die Chinesen, die in Hinterhäusern Klamotten nähen. Das ist die Bevölkerung.
Das ist mein Viertel.
So und das erkläre ich nun alles, weil das die Bilder erklärt. Da das alte Hallenviertel in Paris gerade abgerissen wird, haben wir Bobo-Kids aus meinen Viertel nun auch keine Spielplätze mehr. Unser grüner Bürgermeister (der ist nicht grün im Gesicht, sondern grün in der Politik, sagt Mama) hat deshalb am jeden ersten Sonntag im Monat eine Straße gesperrt für uns. Dort können wir nun spielen. Und dort tummeln sich andere Bobo-Kids. Und so sehen die aus: Designer-Kidswear gemischt mit ein bisschen schnuddelig. Bobo-Kids dürfen sich auch dreckig machen. Die aus dem 16. Arrondissement dürfen das nicht und müssen im Winter mit kurzen Hosen und Kniestrümpfen zu den Scouts, damit sie sich abhärten. Die Armen! (Das ist kein Witz, das ist so in den reichen Vierteln von Paris.)
Man beachte die Little Marc Jacobs Schuhe.
Ist die nicht hübsch? Cooles Outfit außerdem.
Die Jungs sind weniger spannend. Naja, es gibt auch kreativere Mädchenmode als die langweiligen Sachen für die Jungs.
Fotos: mamaoffice / Modepilot
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