Vielleicht fühlt Ihr es auch: rote Schuhe. Woran es liegt, dass der Wunsch nach einem Paar roten Schuhen immer größer, bzw. immer öfter umgesetzt wird, ist leicht zu erklären. Es begann mit einem Auftritt von Schauspieler Brian Cox bei der Late Night von Stephen Colbert im April. Hier geht es zum Interview >>>. Dabei trägt der Darsteller des Medientycoon Logan Roy in der viel besprochenen Serie 'Succsession', genau einen Tag, nachdem er in der Serie stirbt, rote Schuhe. Nach vier Staffeln kommt es also nicht nur zur Nachfolge (engl. = succsession). Cox kann endlich auch aus der Rolle des mühsam leise gehaltenen Luxus (>>>) schlüpfen. Alle atmen durch.

Während Footwear News schon am folgenden Tag darüber schrieb, von welcher Marke die roten Schuhe des Schauspielers sind (Savas, 'Legend Boots', circa 650 Euro), schlich sich bei den Vorreitern der Befreiungsschlag vom leisen Luxus, von der sandfarbenen Brunello Cuccinelli-Garderobe ein. Denn nichts weckt einen Understatement-look so sehr auf wie rote Schuhe. Und dann waren da ja noch die Comic-artigen, überdimensionalen Big Red Boots. Das Kunstkollektiv MSCHF aus Brooklyn launchte die Astro Boy-Stiefel aus Polyurethan erstmals Mitte Februar. Nachdem die Nachfrage alles überstieg, was man sich vorstellen konnte (Wert stieg von 320 auf aktuell 1000 bis 2000 Euro), gab es Mitte Juni einen zweiten Release. Das prägt sich ein.

Nun sahen wir unter den Schauengängern bei der Modewoche in Kopenhagen überall rote Schuhe und zu allem. Tatsächlich lässt sich ein roter Schuh viel besser kombinieren als man vielleicht glaubt.

Auch wenn mir Street Styles oder eigene Fotos zu Looks mit Grün, Blau und roten Schuhen noch fehlen, so glaube ich, dass dies auch eine sehr gelungene Kombination ist. Ebenso gut funktionieren Rosa oder Violett zu roten Sandaletten und Sneakern ­− Vom Lieblingslook der Männer, Bluejeans + weißes T-Shirt + rote Stilettos, ganz zu schweigen. Auch schön an diesem Trend: alles ist erlaubt. Es muss auch kein besonderer Luxusmarken-Schuh sein. Vielmehr geht es um das, was man tun kann, wenn man von seinen Verpflichtungen entbunden ist/wäre.