Hohlspiegel der Mode: Der Zara-Skandal

Zara war bereits 2014 in die Kritik geraten ist, weil ein Kindershirt mit Streifen und einem gelben Stern aus dem Sortiment des spanischen Textilherstellers an Kleidung von KZ-Häftlingen erinnerte. Stern, Spiegel & Co stürzten sich darauf (wir ebenso) und auch bei Twitter ging es rund. Zara entschuldigte sich, nannte Western-Filme als Inspirationsquelle und nahm das Shirt sogleich aus dem Sortiment.

EntrĂĽstung um "Dreifarbige Sklaven Sandalen" von Zara

Gott sei Dank können sich die Scheißsturm-Kapitäne auch 2015 wieder auf ein Skandälchen stürzen und den moralischen Zeigefinger erheben: Im Online-Shop wurden Sandalen entdeckt, die als "Dreifarbige Sklaven Sandalen" ausgezeichnet waren. Da wird dann pseudo-kritisch in Artikeln gefragt: "Nur ein doofer Ausrutscher? ". Nee sicherlich dachte Zara: Hihi, merkt keiner, dass wir Sklaven voll ok finden.
Der Faux-Pas (Skandal/unfassbare Ausrutscher/die peinliche Dummheit) ist auf einen Übersetzungsfehler zurückzuführen (aus dem Spanischen "sandalias esclavas")  und mittlerweile nicht mehr zu finden. Hier der "versteckte" Link von Zara.
11138576_1002402936455528_7172045766351854091_n
Wegen sklavenähnlicher Arbeitsbedingungen bei einem Zulieferer in Brasilien musste Inditex zuletzt vor einigen Jahren eine Geldstrafe in Höhe von umgerechnet etwa 1,4 Millionen Euro zahlen. Ich will also wirklich keine Lanze für Zara brechen und würde gerne behaupten, dort konsequent nie mehr etwas zu kaufen und es gibt 1000 gute Gründe, sich über Zara aufzuregen. Das ist bestimmt der lächerlichste.
Photo Credit:
Modepilot ist Deutschlands erster Modeblog. Mit seiner Gründung in 2007 war und ist er Vorreiter der unabhängigen Mode-Berichterstattung. Noch heute wird die Seite leidenschaftlich von Mitgründerin Kathrin Bierling geführt. Sie ist eine ausgebildete und erfahrene Journalistin, die zunächst bei der Financial Times lernte und arbeitete und dann einige Jahre bei der WirtschaftsWoche beschäftigt war, bevor sie die Seiten Harpersbazaar.de, Elle.de und InStyle.de verantwortete. An Modepilot liebt sie, dass sie die Seite immer wieder neu erfinden muss, um am Puls der Zeit zu bleiben. Worin sie und ihre Autoren sich stets treu bleiben: Den Leser ernst nehmen, nicht sich selbst.

Kommentare