Dior-Show in Moskau - das historische Ereignis
Doch die historische Bedeutung ist sogar noch größer zu werten angesichst der Tatsache, dass Dior das letzte Mal 1959 in Moskau eine Kollektion vorführte. Das Star-Model damals war die schöne Kouka. Hach, das waren die Zeiten, als Models nur einen Vornamen hatten und der so viel wert war wie ein ganzer Name.
Hier trägt sie bei der Show die Robe Espanola aus der Kollektion Frühjahr/Sommer 1959.
Und so die Show:
Heute dagegen ist das alles viel weniger spektakulär. Die Sowjetunion gibt es nicht mehr und in Russland haben einige Leute so viel Geld, dass sie sich Dior-Kleider en masse kaufen können. Auf dem roten Platz zu zeigen, macht vom Marketing her mehr Sinn, als in Berlin unter den Linden zu defilieren. Denn in Moskau sitzen heute die Kunden, nicht in Rom, nicht in Madrid oder Berlin.
Demenstprechend schick war denn aben auch das Aufgebot der russischen Gäste. Eine schöne Dame nach der anderen. Alle hübsch anzusehen und in Dior. Schaut her:
Natalia Vodianova
Miroslava Duma, die heute ja auch für das Kaufhaus GUM das Online-Business als Beraterin unterstützt.
So zum Abschluss noch ein Panorama-Bild:
Ganz am Ende bleibt bei mir ein bisschen Nostalgie angesichts dieser wunderbaren Schwarz-Weiß-Bilder.
Fotos: PR Dior

Newsletter
Photo Credit:
Kommentare
Ebenso wie Neonbeige musste ich auch sofort an die aktuelle Gesetzesänderungen gegen Homosexuelle denken.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/russland-putin-segnet-gesetz-gegen-homosexualitaet-ab-a-908624.html
Ich finde es nicht gut, dass gerade ein Haus wie DIOR eine Modenschau in einem Land zeigt, das Homosexuelle auf schlimmste Art & Weise - nämlich anhand von "glaubwürdigen" Gesetzesverfassungen - diskriminiert.
Ich wünsche mir mehr Leute wie Andrea Karg, die eine ganz klare Haltung in einer ähnlichen Situation eingenommen hat.
http://horstson.de/no-homo/2013/04/
Gut würde ich es finden, wenn DIOR das Geschehene diesbezüglich nochmal überdenkt und eine Pressemitteilung verfasst.
Die Bilder sind - keine Frage - großartig. Aber leider sind die Rahmenbedingungen nicht gerade günstig.
Ich kann mich dem vorher gesagtem nur anschließen. Marken und Konzerne stehen in der Pflicht sich mit den politischen Gegebenheiten in den jeweiligen Ländern auseinanderzusetzen und zu schauen, ob da vielleicht grundlegend die Menschenrechte verletzt werden. Das gilt übrigens nicht nur für Russland, sondern auch für China.
Gerade Dior hat sich im Falle von Galliano als besonders tolerant und gegen Diskriminierung einstehend geben wollen, zeigt nun aber fröhlich Kleidchen in einem Land in dem nicht nur politische Gegner unter fadenscheinigen Gründen weggesperrt werden, sondern ganze Teile der Bevölkerung im Gefängnis landen, nur weil sie sind wie sie sind. Das ist nicht akzeptabel!
Übrigens können auch Touristen mit einer bis zu 14-tägigen Gefängnisstrafe und der Ausweisung rechnen, wenn sie öffentlich das Thema Homosexualität ansprechen. Die Ersten hat es jetzt auch schon getroffen, drei Holländer sitzen in Murmansk in Gefängnis und warten auf den Heimflug.
Wie Frau Karg entschieden hatte, davor ziehe ich auch den Hut. Ich hatte den Skandal hier gar nicht mitbekommen. Aber zu Dior: Ich hätte die Modenschau auf alle Fälle abgehalten, aber vielleicht hätte zusätzlich noch Toledano eine genau so bewegende Rede halten müssen, wie damals beim Galliano Skandal.
https://www.modepilot.de/2011/03/05/dior-gallianos-letzter-triumph-ohne-ihn/