Dior auf den zweiten Blick
Ich habe mit der Besprechung von Dior extra ein bisschen gewartet, denn ich wollte mir die Stücke im Showroom ansehen und genauer hingucken. Auf den ersten Blick, sprich nach Sichtung der Schauenfotos, war ich wenig angetan. Ich fand die Silhouette einen Rückschritt gegenüber Simons Debütkollektion für den Sommer, die ich nicht nur moderner, sondern auch gewagter fand.
Doch: Wie so oft lohnt der Gang in den Showroom, um ein genaueres Bild zu bekommen. Raf Simons geht bei Dior einen sichereren Weg als noch im Sommer, wo er ein Statement setzen wollte. Der Belgier wird eleganter, greift sehr viel mehr Silhouetten aus der Historie des Hauses auf und setzt diese sehr viel erwachsener um. War die Sommerkollektion eher etwas für junge Dior-Kundinnen, so íst diese für die angestammte Kundschaft. Und die wird begeistert sein, denn hier stecken im Detail ganz große Ideen, die wahnsinnig gut umgesetzt sind.
Wie diese Raffungen, die nicht verstärkt sind, d.h. die Trägerin im Alltag keineswegs stören, aber so gekonnt genäht sind, dass sie in Form bleiben.
Dann diese Häkelarbeiten, die man auch erst bei näherem Hinsehen entdeckt, weil sie von Weitem wie gewebter Stoff aussehen. Sie sind aus drei verschiedenen Garnen: Mohair, Baumwolle und Schurwolle.
Oder diese Drucke und Stickereien, die uralte Dior-Motive aufgreifen, wie zum Beispiel eine Einladungskarte für eine Show im Jahr 1930.
Oder hier das Oberteil, das mit Lurex durchwirkt ist und dann noch mal beschichtet wurde, damit der Stoff einen glatten, fast rutschigen Griff erhält.
Foto: Catwalkpictures

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