Chanel in Frankfurt - verkaufsverhindernd

Ach, man würde so gerne etwas bei Chanel kaufen, allein, dass es einem in der Frankfurter Dependance nicht so wirklich leicht gemacht wird. Das liegt am Personal. Selten bin ich (und Hannoveroffice war an dem Tag mein Zeuge) so widerwillig bedient worden, wobei das in diesem Laden zum wiederholten Male geschah. Kaufen wollte ich Schuhe, doch auf Nachfrage, ob besagte Modelle noch in meiner Größe vorhanden seien, wurde gar nicht erst nachgeschaut, sondern es kam ein seeeehr zögerliches "Nein, ich glaube nicht." Hä? "Also, was jetzt, sind sie in meiner Größe da oder nicht?" Und dann kam so ein halbgares "Nein". Im Computer nachschauen, ob man das Paar in einer anderen europäischen Stadt noch bestellen kann, wird nur auf Drängen erledigt - aber dazu hatte ich nicht mal mehr Lust. Hmmmm.
Jetzt dachten Hannover und ich, vielleicht hat man mittlerweile als Fernost-Asiat oder Bewohner des arabischen Raums bessere Karten (schlagen in Frankfurt zu Messezeiten auf und kaufen dann gerne, was das Zeug hält, daher in den Läden sehr beliebt), aber - und das ist an dieser traurigen Geschichte noch das Gute - da ist man bei Chanel in Hessen relativ demokratisch: denn als wir beiden uns trollen wollten, wurden wir im Kassenbereich noch Zeuge der Szene, als einer asiatisch aussehenden (ich bin nicht gut im Nationalitäten raten, ich tippe aber auf Koreanerin) und Englisch sprechenden Kundin, die an oben gezeigter Tasche interessiert war, auf Nachfrage hin beschieden wurde: "Yes, we have it in another size, but it's downstairs." Und stimmt: Der freundliche Nachsatz "I will get it for you immediately" blieb aus.
Kleiner Denkanstoß: Sollte bei Luxusprodukten nicht auch der Service Luxus sein?
P.S. Als minimale Ehrenrettung - bei Chanel in Berlin werde ich jedes Mal sehr zuvorkommend und freundlich bedient.
Foto: mainlandoffice/modepilot
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Kommentare

  • Summer Lee sagt:

    das geht leider gar nicht, aber in der deutschen servicewüste kein unbekanntes problem.

    lg summer


  • FotoRagazzo sagt:

    Leider ist dass nicht mehr freundlich & höflich bedient werden auch im sonstigen Leben weit verbreitet. Und es gibt immer mehr Läden, wo man teilweise widerwillig bedient wird.

    Das der Kunde irgendwo auch der Arbeitgeber für das Verkaufspersonal ist, vergessen viele Verkäufger/innen


    Nach manch schlechtem Service gehe ich da nicht mehr hin, ein anderes Geschäft freut sich über mich und mein Geld.

    Freue mich jedesmal, wenn ich Nett und zuvorkommend bedient werde.

    Und dafür bedanke ich mich dann auch, selbst wenn ich nichts gekauft habe. Mit ein paar netten Worten, einem Lächeln.

    Gehört sich einfach so, sollte so sein. Sollt selbstverständflich sein.


    Hin und wieder entsteht dabei auch ein kleine Gespräch abseits des Arbeitsalltags des Ladenpersonals. Zu solch einem Geschäft geht man dann gerne wieder hin.

    Denke da gerade an eine kl. Metzgerei mitten in Osnabrück, an ein Herrenausstatter bzw. an ein Brillengeschäft und einen ganz tollen Fotoladen in der City.

    Gruß

    Norbert


  • Anna im Wunderland sagt:

    Immerhin werden alle Kunden fairerweise gleich schlecht bedient;)
    Aus vielen luxuriöseren Geschäften bin ich es gewohnt, dass die Verkäufer Reißaus nehmen, sobald sie meine H&M-Sale Tüte erblicken. Das kann ich noch zu einem gewissen Grad verstehen, sie erwarten von mir wohl keine Kommission. Heftig fand ich es allerdings, als einer Freundin an der Tür eines höherpreisigen Optikers gesagt wurde, dass sie besser gar nicht hereinkommen sollte, schließlich würde sie als Studentin nicht zur üblichen Kundschaft gehören und angesichts ihrer Kleidung wäre auch nicht zu vermuten, dass sie sich die gebotene Qualität leisten könnte. Da war ich wirklich entsetzt!
    Ich gehe aber davon aus, dass sich Servicewüsten langfristig selbst zerstören; ich bin zumindest wirklich nicht bereit für minderwertigen Service auch noch viel Geld zu bezahlen.
  • Corinna sagt:

    Ich glaube es lag an der Ski-Unterwäsche.
  • LVoeBags sagt:

    Bei Chanel in München habe ich die gleiche Erfahrung gemacht! Ich finde das geht gar nicht und vor allem nicht in einem solchen Preissegment. Aber gut, dann trag ich halt meine Talerchen ein paar Türen weiter und gebe es dort aus, wo man mich freundlich behandelt und mich als Kunden schätzt.
  • heidi sagt:

    oh je, das sollte gar nicht sein...habt ihr eure erfahrungen der chanel zentrale in hamburg mitgeteilt? die sollten das wissen, finde ich, und was dagegen unternehmen...
  • Mainlandoffice sagt:

    Heidi, soweit ich weiß, lesen die uns ... Von daher: wir sind gespannt...
  • Anja sagt:

    Wir haben festgestellt, dass auf Frankfurts Luxusmeile beinahe permanent Verkaufspersonal gesucht wird. Das sagt auch schon viel aus!
  • aficionada sagt:

    Ach, da lobe ich mir doch mal wieder mein geliebtes Antwerpen, wo High-End-Mode eine ganz andere Selbstverständlichkeit besitzt und nicht von Verkaufsschnepfen repräsentiert wird, die sich schon alleine deswegen elitär fühlen, weil sie einen Job auf der Goethe-Straße haben.
  • hb_frauchen sagt:

    also ich habe ähnliche Erfahrungen in der Düsseldorfer Dependance machen müssen. Und kann auch nur bestätigen, dass die Damen in Berlin wirklich nett waren (ich habe wie bekloppt Schuhe anprobiert habe, obwohl meine Größe fehlte- ich wollte nicht so einfach aufgeben:-) Man, ich meine frau, war trotzdessen stets freundlich...
  • Juko sagt:

    Mir ist bei Hermes in Berlin etwas ähnliches passiert. Dabei hatte ich sogar etwas gekauft - aber »nur« ein Seiden-Carré. Die Verkäuferin an der Kasse hat mich nicht mit dem A---- angeschaut, nur an mir vorbei, um zu sehen, ob und wer Wichtiges in den Laden kommt. Obwohl ich mein Carré liebe hat es doch einen bitteren Beigeschmack. Eigentlich sollte man sich in solchen Fällen tatsächlich an die Zentrale wenden - wie LVoeBags sagt, aber man will ja nicht die Meckerziege sein. Oder aber dem Personal sofort Rückmeldung geben - wobei ich meist so perplex bin über die Unhöflichkeit, dass mir grad gar nichts mehr einfällt.
  • Kathrin sagt:

    Jukos Kommentar finde ich so wichtig: der bittere Beigeschmack beim gekauften Lieblingsteil- der bleibt nämlich leider 🙁 Und so sehr ich mir wünsche, dass ich dereinst mal losziehen kann um mir eine Chaneltasche zu gönnen, ich habe große Angst, dass genau dieser bittere Beigeschmack eintreten wird. Gerade über Frankfurts Luxusmeile habe ich jetzt schon öfter lesen müssen, dass der Service unterirdisch ist.
  • Linda sagt:

    Max Mara Düsseldorf - das beste Personal! 🙂 (hab da gearbeitet. alle sind unglaublich nett und zuvorkommend!) Auch ich bin immer ins Lager geflitzt wie sonst was! und das für jeden Kunden gleichermaßen.

    Gerade bei Chanel sollte man doch guten Service erwarten dürfen.


  • Minka sagt:

    Da fehlen einem echt die Worte... Unglaublich!

    @Mainlandoffice:

    Die Art wie Du über Asiaten und Araber schreibst,

    finde ich nicht gerade "politisch korrekt"...

    Klingt irgendwie mißgünstig...


  • Administrator sagt:

    minka - ein charakterzug, der mir komplett fehlt, ist missgunst.

    tatsache ist: das sind solvente kunden, die in läden daher logischerweise bevorzugt behandelt werden, und das ist ja kein geheimnis. nicht mehr und nicht weniger beschreibe ich oben.


  • wilhelmina turteltaub sagt:

    Ach diese ganzen Personal-Gestalten, die so in den genannten Läden ihrem Broterwerb nachgehen tun mir Leid. Die haben einfach ganz, ganz schlechte Laune weil sie sich von ihren Gehältern den ganzen Kram natürlich nicht leisten können.
  • Administrator sagt:

    keineswegs, wilhelmina - ich weiß von einigen der damen,m dass sie reich verheiratet sind und quasi aus langeweile diesen kleinen nebenjob machen...
  • Frankfurterin sagt:

    Das kann ich nur bestätigen...und davon abgesehen, werden die Damen und Herren Verkäufer auf der Goethestraße sehr wohl sehr gut bezahlt.
  • Karina sagt:

    so erging es mir immer wieder im The Corner Berlin...unmöglich! ich bestelle lieber online.
    Grüße
  • Nika sagt:

    Meine schlimmste Erfahrung: Theresa in München. Dort wurden meine Ma und ich mehrfach dermaßen unhöflich abgekanzelt, dass wir sprachlos waren. Ich bestelle dort höchstens noch online und auch nur, wenn ich ein Teil anderswo nicht bekomme.
  • Vanessa sagt:

    Auch wenn der letzte Kommentar hier schon etwas zurückliegt, möchte ich dennoch kurz wiedergeben wie mein heutiges Erlebnis bei Chanel Frankfurt war. Ich hatte mich vor dem Besuch im Internet informiert und bin dabei auch über diese Seite gestolpert und hatte daraufhin gar keine große Lust mehr, zu Chanel in der Goethestrasse zu gehen.

    Zum Glück habe ich heute doch vorbeigeschaut und muss sagen ich bin wirklich super höflich und zuvorkommend behandelt worden. Die Verkäufer /-innen waren wahnsinnig aufmerksam, ich musste ca.10 Minuten warten bis meine Tasche verpackt wurde und bekam währenddessen eine kleine Führung durch den Shop und etwas zu trinken, wirklich vorbildlich. Ganz großes Lob, man fühlt sich sehr wohl bei Chanel, ich kann das Geschäft absolut bedenkenlos weiterempfehlen!


  • Kat sagt:

    Dem kann ich mich nur anschließen:

    Ich war vor kurzem auch dort und wurde sehr nett und höflich beraten.Ich mußte zwar auch etwas warten, aber ich fands ok.

    Ich glaube es liegt auch am eigenen Karma wie man behandelt wird, wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.


  • Belle sagt:

    Ich habe mich gestern bei Chanel über die Behandlung im Düsseldorfer Store beschwert. Ich mit Wildlederstiefeln in der Hand, möchte nach dem Preis und meiner Größe fragen. Reaktion: Die Verkäuferin sagt harsch, sie habe keine Zeit und lässt mich stehen. Den Laden habe ich sofort verlassen, schade um die Stiefel. Heute morgen bekam ich Rückmeldung, dass sie sich beeilen werden, die Angelegenheit zu klären. Ich bin gespannt.