Zu viel Karl, zu wenig Bärchen
So und nun kommt eine Meldung zu einem Thema, das eigentlich keines mehr ist, aber ich will es dennoch los werden. Tatsache ist, Claudia hatte vor Weihnachten Besuch bekommen und musste mit ihren Gästen Sightseeing machen, deswegen kam sie gar nicht dazu, die Pariser Weihnachtsfenster zu knipsen. Aber ich drängelte und drängelte und so haben wir wenigstens Printemps.
Aber Galeries Lafayette war nicht besser. Ich erzähle mal, wie Babyoffice reagierte, als ich extra mit ihm im Vorweihnachtsstress dort hin radelte, um die Fenster anzugucken: Er heulte und heulte. Nicht wegen der vielen Leute, sondern wegen der Fenster. Er hatte Angst. Kein Bärchen weit und breit, kein Zwergerl, Kätzchen, Reh-Kitz oder nette Wichtelmänner.
Nein, nur Puppen, die Models darstellen sollten und die man dann bei einem Fotoshooting sah, oder als Rockstars, oder als Rockstar-Fans oder, oder, oder? Das war bei Galeries Lafayette, die das Thema hatten: rockige Weihnacht. Bei Printemps durfte Karl Lagerfeld sich austoben und er zeigte, Chanel-Models, Chanel-Stewardessen, Chanel-Balleteusen und ..... sich selbst. Wen sonst.
Ein kleines Mädchen, das vor Babyoffice stand und nicht wie mein Sohn am Spieß schrie und heulte, fragte ihre Mama: "Mama, wer ist der schwarze Mann?" Antwort Mama: "Das ist Karl Lagerfeld." Mädchen dreht sich fragend nach Mama um, die ergänzt: "Das ist ein Modedesigner, ähm, also der macht Klamotten." Das Mädchen guckt weiter fragend, rümpft die Nase und geht weiter. Zum nächsten Fenster, das nicht besser war.
Meine Frage lautet: Für wen macht man animierte Fenster? Für Kinder, oder? Und warum sind die dann nicht kindgerecht?
Fotos: Claudia Fessler

Newsletter
Photo Credit:
Kommentare
Das arme kleine Babyoffice. Auf Kinder müssen diese Puppen schon gruselig wirken.
Ich denke mal, dass die animierten Schaufenster dann schon die Erwachsenen ansprechen sollen als zahlungskräftige Zielgruppe.
Obwohl es schon sehr nett wäre, wenn die Schaufenster "niedlicher" gestaltet würden und die kleinen ansprechen würden.