Margiela: Vorne nicht wie hinten
Das Designteam "Margiela after Margiela" hat sich in meinen Augen recht gut auch ohne den Meister in der letzten Saison geschlagen. Nun geht es in den Sommer und das Team wollte das Defilée wohl etwas mehr in die konzeptionelle Richtung ihres Gründers drehen. Herausgekommen ist Mode mit einem Art Brett vor dem Körper. Dabei hat alles so schön angefangen:
Dann gab es leichte Abänderungen. Siehe hier am Ärmel. Das ist sehr Margiela und das ist das, was wir an Margiela lieben. Solche Details.
Oder solche Accessoires.
Ein paar alte Ideen aus dem Winter wurden erneut aufgegriffen. Das war eigentlich nicht nötig, oder?
Die eigentliche Kollektions-Idee einer kantigen Vorderfront und einer körper-schmeichelnden Rückenansicht wurde dann von Model zu Model weiter gesponnen und verstärkt.
Der Trench oben ist noch gar nicht das extremste Beispiel. Die Frage ist nun: Was will Margiela damit? Sollen wir das wirklich anziehen? Wer will schon so rumlaufen?
Ich nicht. Und ich denke andere auch nicht. Ich nehme mal Signora Dello Russo aus. Daher so meine ich, dass dieses Bretter-vor-dem-Körper abnehmbar sind. Bestimmt weiß ich es aber nicht. Aber schauen wir uns doch mal die Details an:
Irgendwie schaut das doch so aus, als ob sich dahinter einfach eine schöne Bluse, ein normaler Trench, ein normaler Rock versteckt, mit dem man dann auch die Müncher Kaufinger Straße hoch und runter gehen kann, oder?????
Siehe auch diese Armhaltung des Models. Wie kann ich denn bei so einem Brett meine Handtasche halten oder das Handy ans Ohr nehmen? Bewegungsfreiheit ist was anders.
Und wenn dem nicht so sein sollte, dann kaufen wir eben Margiela die Schuhe ab. Die Trompe-L'oeil-Optik gab es bei Margiela zwar auch schon mal, aber die sind doch echt schön und machen einen schönen Fuß. Gekauft. Beim Rest gilt: Zum Änderungsschneider gehen und das Brett entfernen.
Ach übrigens: Die Wirtshaus-Athmo mit der Blasmusik hat mir gefallen. Immerhin verpasse ich jedes Jahr wegen der Modewoche die Wies'n. Gut, dass es Margiela gibt.
Fotos: modepilot / Parisoffice

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