Ist diese Frau hässlich?
Oder sollen wir mal lieber sagen: "nicht schön genug" für manche Ansprüche. Rina Bovrisse, so heißt die 36-Jährige Japanerin, hat Ärger mit Ihrem Ex-Arbeitgeber. Der heißt Prada und der hat sie gerade verklagt auf Imageschädigung, nachdem Rina wiederum Prada angeklagt hat wegen Diskrimierung. Was da vorgefallen war, hatte Hannoveroffice schon im April beschrieben. Hier noch mal in Kürze zur Erinnerung: Rina wurde gekündigt, weil sie angeblich "hässlich" sei und nicht "den Prada Look" habe. Der Vorwurf stammte von einer Vorgesetzten des Ladens in Tokyo. Deren Ratschlag: Sie solle Ihre Haare anders frisieren und abnehmen, damit sie in den Prada Look passe. Bovrisse ging damals zu Gericht und forderte Schadensersatz für Mobbing und Diskriminierung.
Nun also schlägt das Unternehmen zurück. Die wollen um 300000 Euro Schadensersatz. Dafür hat Rina inzwischen eine Facebook-Seite und fast 800 Fans. Das klingt nach einer privaten Rumzickerei, doch irgendwie schlägt das ganze dafür ziemich große Wellen. Die Japan Times berichtet über den Fall und dank Nachrichtenagentur AFP ist das Thema nun auch in Europa eingetrudelt.
Ich frage mich aber: Warum wurde sie denn überhaupt eingestellt, wenn sie nicht dem Prada-Schönheitsbild entspricht. Tatsache ist doch, dass sich in den meisten schicken Flagships Verkäuferinnen, die aussehen wie ausgemusterte Models, tummeln. Leider aber hat eine Studie ergeben, dass je weniger schön die Verkäuferin, desto mehr wird gekauft. Na also.
Ich freue mich vor allem immer, wenn ich mal ausnahmsweise auf eine Verkäuferin treffe, die ihr Sortiment kennt, die berät und die auch mal in den Keller geht, um aus dem Lager noch das letzte Teil in der passenden Größe zu holen. Nur das ist ein Rarität. Rina, kannst Du das? Dann solltest Du auch Deinen Job zurück bekommen. Wie Du aussiehst, wäre mir dann egal.
Foto: Rina Bovrisse Facebook Seite

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Kommentare
PS: Recht hast du, paris, wirklich gute Verkäuferinnen sehen überhaupt nicht aus, sie bedienen richtig!
Sie ist natürlich nicht hässlich. Die Methode erinnert ein wenig an American Apperal, die einen Dresscode für ihre Mitarbeiter haben (in Zukunft wohl eher 'hatten'), wie die Haare zu tragen sind etc.
Gruselig von PRADA, ist doch schnuppe, wer einen berät.
hässlich nicht, aber seriös wirkt sie meines erachtens auch nicht. ich wäre auch nicht von 36 jahren ausgegangen sondern von 20.
naja, wir wissen ja nicht wie die frau halsabwärts aussieht und ich finde wenn man schon ein so berühmtes label in einem laden präsentieren soll, sollte man schon irgendwie dazupassen und nicht aussehen als habe man sich gerade verlaufen.
vielleicht ist sie ja hässlich. es ist sogar ziemlich wahrscheinlich, dass sie hässlich ist...jetzt tun hier wieder alle so politisch korrekt; als ob es nicht schon genug einfühlsame Hobby-Psychologen gibt, die finden, dass alle Menschen schön seien. Wenn Rina nicht (mehr) zum Image der Marke passt und auch nichts dafür tut, dann wird sie halt entlassen. Freie Marktwirtschaft...und von wegen Frauenrechte blabla...jedem Mann kann es in der Finanzwelt genau gleich gehen, wenn er sich nicht dem corporate look unterwirft.
Im Übrigen sind mir gelangweilte, drahtige, schmallippige Ex-Miss-Wahlen-Finalistinnen als Verkäuferinnen (sorry Beraterinnen) in Boutiquen 1000mal lieber als die kleine, molligen Plaudertaschen, die gleich meine beste Freundin spielen und genau zu wissen vorgeben, was ich will und was mir steht und das Gefühl haben, einem Mann bräuchte man nur zu sagen wie gut ihm irgend ein Firlefanz steht, damit er es sofort kauft.
@PO: den schicken ausrangierten Damen muss man einfach klare Anweisungen geben. Dann gehen die auch ins Lager und bringen Espressi. Die sind von ihrer Vergangenheit als Plakatmodels für Versicherungen her halt darauf konditioniert, Regie-Anweisungen zu befolgen
@san: stimme dir mal wieder voll und ganz zu. Naja, sooo hässlich ist sie zwar nun auch wieder nicht, aber wenn's nicht mehr passt, dann passt's eben nicht.
Ich meine, Claudia Schiffer hat ja damals Karl Lagerfeld auch nicht verklagt nur weil er öffentlich sagte sie wäre total out. Und warum? Weil sie genau wusste,dass er recht hat. War ja auch so, und als sie n paar Kg weniger hatte war sie plötzlich wieder hip. So ist das eben...
@fm: danke. es versteht mich mal wieder jemand. war mein Kommentar fies?
ich meinte ja nur, dass ihr Aussehen halt der mediale Aufhänger für die story ist. Die Frage, ob sie hässlich ist oder nicht, ist ja einfach polemischer Journalismus. Prada wollte die einfach weg haben und hat sich dabei ungeschickt angestellt.
Prinzipiell bewundere ich das Verkaufspersonal von Luxus-Boutiquen - ob Rina oder der Rest - echt enorm für die Arbeit, die es leistet. Man sieht wohl nirgendwo so tief in die Abgründe unserer Wohlstands-und fühlgesellschaft wie in diesen künstlichen Verlockungszentren. Das muss auch mal gesagt sein.
@ San: Fies? Ach nööö, du warst total nett. 😉 Ok, im ernst...
ne, du hast nur einfach recht. Jede firma, egal welche branche, hat eben gewisse Codes, die eingehalten werden müssen und wer das nicht schafft ist eben raus. Nen Grund dafür findet man immer.
Mal abgesehen davon, arbeitet hier im Prada-Shop n Typ, der ist sogar am Hals tätowiert - und schrecklich unfreundlich!!!
ich hätte prada auch verklagt.
aber es stimmt wirklich dass man mehr einkauft wenn die verkäuferin hässlicher ist.
der verkäufer soll nicht mein verbündeter, sondern nett und fähig sein sein - wenn er obenrein noch bombe aussieht - um so besser.
Jemand, der in nem Klamottenladen arbeitet MUSS absolut top aussehen, den Laden bzw. die Marke repräsentieren und absolut fähig sein! So sieht's aus! Wenn das mal immer so wäre, dann müsste ich mich nicht so oft ärgern.
...außerdem will ich doch auch was nettes sehen, weil sonst reicht's ja sich auf der Straße umzusehen.