Die Deutschen in Paris: Bernhard Willhelm
Bernhard Willhelm greift ja gerne politische Themen auf (wir erinnern uns an seine Toten-Make-Ups zum Start des Irak-Krieges). Und das tat er auch diesmal. Die Ölkrise, den Subprime-Markt, die schlechten Nachrichten im Fernsehen - all das setzt er in Mode um. Wunderbar plakativ und - wie ich finde - zeigtgemäß.
Und ansonsten? Die Front Row bei Bernhard Willhelm war schon mal beeindruckend und genau so, wie man sich bei dem Ulmer eine Front Row vorstellt.
Nach langer Zeit der Präsentationen, die mehr Kunsthappenings denn Modeshow waren, ist Willhelm auch zurück auf den Catwalk. Seine letzte Modenschau als Defilee zeigte er soweit ich mich erinnere 2003, danach kamen die Videos und dann die Installationen. Jetzt also mal wieder wirkliche Models und – auch wirkliche, echte, tragbare Mode. Ich sage das nun mal so und weiß, dass ganz viele anderer Meinung sein werden. Denn die Kreationen der vergangenen Jahre haben sich in Japan gut verkauft. Doch in Europa sah man kaum noch Menschen in Bernhard Willhelm. Umso schöner und besser, dass das nun wieder möglich wird. Denn er kann schneidern und er hat Talent, das er jedoch in meinen Augen in den vergangenen Saison zu sehr der kreativen Spielerei gewidmet hatte.

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